Helix
von Marc Elsberg
648 Seiten © Marc Elsberg Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2016 by Blanvalet in der Verlagsgruppe Random House GmbH www.blanvalet.de ISBN 978-3-7645-0564-6
Die Action beginnt ohne jede Vorwarnung. US-Außenminister Jack Dunbraith bricht bei einem Vortrag in einem Münchner Hotel am Rednerpult zusammen. Eine Panik bricht aus, während Sicherheitskräfte andere Personen vor weiteren vermeintlichen Schüssen zu schützen versuchen. Eine Fehleinschätzung, wie sich bei der späteren Obduktion herausstellen sollte. Der Minister starb nicht durch eine Kugel. Inzwischen gibt es subtilere Methoden ...
Marc Elsberg eröffnet nicht nur mit einem Paukenschlag, sondern mit einer Vielzahl von Ebenen, auf welchen ebenfalls mehr als seltsame Dinge passieren. In Tansania und Brasilien tauchen Mais- bzw. Sojapflanzen auf, die sich resistent gegen Schädlingsbefall zeigen, während sich in Indien Ziegen weigern, an der Ziegenpest zu erkranken ...
Derweil verschwindet ein ebenso junges, wie hochbegabtes Mädchen auf spektakuläre Weise. Leibwächter stehen zunächst vor einem Rätsel ... ebenso wie Greg und Helen, die sich ihren Kinderwunsch per künstlicher Befruchtung erfüllen möchten. Man unterrichtet sie dahingehend, dass es unter gewissen Voraussetzungen gewisse "Möglichkeiten" gäbe, die Fähigkeiten des ungeborenen Lebens zu beeinflussen. Darüber, ob man ein solches Angebot annehmen sollte, ist man sich uneinig ...
Es brennt sozusagen an allen Ecken gleichzeitig. Man sollte sich als Leser auf einen komplexen Einstieg vorbereiten und nichts überstürzen. Eine gewisse "Kontaktfreudigkeit" wird ebenfalls vorausgesetzt, denn zu Beginn stellt uns der Autor auf den verschiedenen Handlungsebenen eine ganze Menge Leute vor.
Wer jetzt schon Antworten auf die Fragen der ersten Seiten sucht, wird den Überblick verlieren und ins Straucheln geraten. Wer die Ruhe und ein gemütliches Sitzkissen mitgebracht hat, wird einen Spannungsaufbau kennenlernen, der sich nach und nach mit sich selbst multipliziert!
Marc Elsberg nimmt sich in aller Konsequenz die Zeit, seinen Leserinnen und Lesern nicht nur die Thematik Genmanipulation breitgefächert vorzustellen, sondern auch deren unabsehbaren Folgen. Dabei geht er (wieder einmal) weit über die heutigen Möglichkeiten hinaus.
Seine vorgestellten Szenarien funktionieren jedoch wie eine logische Fortsetzung des bereits jetzt schon Möglichen. Bedrohlich, furchterregend, aber spannend, und zweifellos ist "Helix" Elsbergs bester Roman nach "Blackout" und "Zero". Am Ende verbleibt man reichlich ernüchtert und in einer fast beschwörenden Hoffnung, dass dies alles Fiktion bleiben möge!
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