Brombeermarmelade ohne Kerne
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich nehme Bezug auf meine im Oktober bzw. November 2005 veröffentlichten Rezepte für Brombeermarmelade sowie Brombeergelee.
Selbstverständlich sind mir die Nachteile der jeweiligen Rezepturen bekannt. Die Marmelade schmeckt wesentlich besser, aber die Kerne bereiten uns Gebissträgern natürlich schier unüberwindliche Probleme. Dieser Problemkomplex verliert bei Gelee natürlich völlig an Bedeutung, dafür sind Einbußen im geschmacklichen Bereich hinzunehmen.
Wir haben uns dieser Gegenwartsfrage angenommen und Problemlösungsstrategien entworfen, welche durchaus nicht unerfolgreich verlaufen sind. Nach zahllosen empirischen Versuchsreihen ist es uns gelungen, die Lücke der Diskrepanz zwischen Geschmack und Konsistenz nachhaltig zu schließen! Mit aller Entschiedenheit lässt sich nun formulieren, dass die Kardinalfrage des Hauptproblems das Zentralproblem beseitigen konnte.
Das Rezept gleicht auf dem ersten Blick den oben genannten, denn Zutaten sowie Mischungsverhältnis sind die gleichen, insofern die 1:1 Standardzusammensetzungen gewählt werden. Die Vorbereitungen der Fruchtmasse unterscheiden sich dann aber umso gravierender.
Die Brombeeren werden zunächst ohne Zugabe von Zucker vorsichtig erhitzt, aber keinesfalls zum Siedepunkt gebracht. Alsdann erfolgt die Zerkleinerung mittels elektrischem Handmixer und hernach die umgehende Verbringung in ein feines Haarsieb! Unter Zuhilfenahme einer größeren Schöpfkelle oder eines hölzernen Stampfers werden die Beeren nun vorsichtig durchgedrückt. Dies gelingt übrigens durchaus so flott, wie mit einer ensprechenden Lotte! Übrig bleiben lediglich die Kerne, worin sich sozusagen die Kernaussage des nunmehr gelösten Problems manifestiert.
Die gesamte Bandbreite der fruchtig-waldigen Aromen kann nun endlich auch von uns Prothesenträgern in vollem Zuge der Genussverwirklichung dienend zur Hand gehen. Hurz!
Thomas Lawall - Januar 2006 Fotos: Thomas
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