CD-Review

HUBERT VON GOISERN “iwasig ” (2002)

Genialer Global-Alpen-Rock


iwasig

Na ja - einfach wird das hier nicht, denn am 31.08.2002 hat mir der Hubert beim "köniXXtreffen" in München zum dritten Mal die Birne verdreht! Und spätestens seit diesem Tag ist klar, dass mir keine CD von ihm jemals so gut gefallen wird, wie das, was er "LIVE" auf die Bühne bringt! Ich kenne Gruppen, bei denen das genau umgekehrt ist. Die CDs sind unbeschreiblich gut, aber was dann on Stage geboten wird, enttäuscht auf der ganzen Linie. Anders bei Hubert...

Ich knüpfe nahtlos an mein Poika-Review an, das ich - Moment mal... ja tatsächlich - am 19.07.02 geschrieben habe! Das war ein Tag vor dem legendären Konzert in Kempten!! (Und so ganz nebenbei sollte sich mein Leben an diesem Tag für immer verändern...)

"Ambivalent" nannte ich die Maxi-CD Poika und ambivalent geht es weiter. Und zwar nicht nur, weil mir der gleichnamige Titel immer noch nicht gefällt, sondern weil ich einfach nicht in der Lage bin, die drei unglaublichen Konzerte mit der "Reduktion" auf eine CD in Einklang zu bringen. Das schaffe ich nie!!!
"Heilige", "Aus is", "Besser werdn", "I bin an" und insbesondere "Afrika" können, auf den Silberling gepresst, nicht annähernd "Bühnenqualität" vermitteln! Das ist so, als wolle man einen Flugplatz in einer Keksdose bauen!!!
Einzig der "Volxjammer" kann mich vom Hocker reißen. (Den Herrn an der Gitarre durfte ich bei den Konzerten leider nicht auf der Bühne sehen...!) Und dennoch, dieses volle Brett war "live" um Längen besser!!! Und die Hammond-Orgel... Ahhhhhhhhhhh... aber darüber habe ich mich ja in "Poika" schon ausführlich ausgelassen...
 
Mit dem letzten Drittel der CD habe ich keine Probleme. Nach dem Langweiler "Nix tuan" (was tropft da im Hintergrund? Ein Wasserhahn? Das nervt! Und überhaupt - wer mal 'ne ganz andere Ansage auf dem Anrufbeantworter hören will, der ruft mich einfach mal so nach 22 Uhr an...)
In "Schön wars", "Schad" und dem letzten Stück "Neuer Tag" kann ich die "Bühnenbilder" gänzlich abschalten. Augen schließen und einfach nur zuhören... (und an die wunderbare Frau denken, die in Kempten, Neumarkt und München neben mir stand...)

iwasig - aus dem booklet



"Dunklblau" (Ja wie jetzt? "Dunkelblau" oder "Dunklblau???) ist ein Sonderfall und eigentlich ist es mein absoluter Lieblingstitel! Diese tieftraurige Jazz-Phantasie in Moll ist ebenso genial wie viel zu KURZ! Ich wünsche mir vom Hubert eine Fortsetzung - und zwar auf einer Doppel-CD!

Fazit: Wenn diese verdammten Bilder nicht in meinem Kopf wären, dann könnte es sein, dass "iwasig" zu den besten CD's4ever gehört...

Ende oder was? Nö - eigentlich nicht, denn etwas muss ich noch zu "Neuer Tag" sagen. Denn da fallen mir nämlich ein paar Zeilen von dem wohl größten Goisern-Fan des Universums ein. Beate S.: "Es macht mir auf sanfte Weise bewußt, dass ich nicht allein bin, dass die Welt in Bewegung ist, dass zu jeder Sekunde an jedem Ort etwas geschieht..."

Da bin ich mit ihr einer Meinung. Doch manchmal denke ich, "Die Tag die rinnen so dahin..."


Thomas Lawall, 15.11.2002 (Überarbeitet im Nov. 2004)
 

 

Tracklist:

 1. Heilige
 2. Aus is
 3. Besser werdn
 4. Poika
 5. Volxjammer
 6. Afrika
 7. I bi an
 8. Nix tuan
 9. Schön wars
10. Schad
11. Dunklblau
12. Neuer Tag

... über's Wasser
(versteckte Zugabe)

Line-Up:

Keyboard: Burkhard Frauernlob
Bass: Antonio Porto, Wolfgang Spannberger
Drums: Wolfgang Maier, Bernhard Wimmer
Percussion, Vocals: Bernd Bechtloff
Electric guitar: Gerhard Überbacher, Reinhard Stranzinger
Vocals: Marlene Schuen, Gerhard Überbacher, Karen Edwards
Zieha, vocals, acoustic guitar, electric guitar, harp,
mandoline, ukulele, horn: Hubert von Goisern

 

 

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