Es freut mich ungemein, dass mir die Ehre zuteil wurde, Thomas eine CD für das Blind - Review Nr. 17 zukommen zu lassen. Umso schwieriger gestaltete sich jedoch die Musikauswahl. Meine Sorge war, dass Thomas die Musik eventuell schon kennt. Grübel, grübel ... mit was kann ich den alten Haudegen denn überraschen? Allzu einfach wollte ich es auch nicht machen.
Pop? Rock? Neee, zu einfach!
Metal und Schlimmeres? Lass mal stecken, da kennt er sich besser aus!
Mainstream oder radiotauglich? Kommt überhaupt nicht in Frage!
Also habe ich meine CD - Sammlung durchwühlt und eine Scheibe aufgetan, die es so in dieser Art kein zweites Mal gibt. Die nachfolgende Kapelle ist weltweit einzigartig.
Thomas hat wirklich keine Ahnung, davon aber reichlich.
Also:
Bei der Scheibe handelt es sich um das Erstlingswerk des (man höre und staune) Institut für transakustische Forschung.
"Das Erste Wiener Gemüseorchester" Titel der Scheibe "Gemise".
Das Instrumentarium besteht ausschließlich aus frischem Gemüse. Zur Anreicherung des Klangbildes werden vereinzelt Küchengeräte wie Mixer und Messer eingesetzt. Nach den Proben und Konzerten des Ersten Wiener Gemüseorchesters werden die jedesmal frisch eingekauften und neu hergestellten Instrumente verkocht und verspeist. Die Truppe rockt bereits seit 1999 und hat bis jetzt zwei Longplayer veröffentlicht.
An Instumenten wird unter anderem Karottenflöte, Kürbispauke, Gurkentuba, Lauchgeige, Gurkeridoo und Paprikatröte eingesetzt. Mit diesen vegetablen Klangkörpern gibt das damals achtköpfige Orchester weltweit Konzerte. Die Musiker spielen Free Jazz sowie experimentelle Musik. Eine vegatarische Interpretation des Radetzky Marsches ist auch auf der Scheibe enthalten. Nach jedem Konzert wird aus den Instrumenten eine Gemüsesuppe gekocht, die dem Publikum serviert wird. Ein Genuss für alle Sinne.
Die Titel im einzelnen:
Track 1: Dithlaka ,Pfeifenorchster aus Tswana Track 2: Ogludschda, ein ordentlicher Gemüselandler Track 3 : Rezept, makrophonische symphonie Track 4 : Ambient Verde, Ambient Track 5 : Portulak, rhythmische Improvisation Track 6 : RB2, 5 Improvisationsstücke mit diversem Gemüse Track 7 : Radetzky Marsch, der Klassiker von Johann Stauß Vater Track 8 : Letscho, Freecorejazz
Falschparker, Januar 2010
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