CD-Review

WORSHIP  "Dooom" (2007)

Doom-Metal



... der ganz gemächlich auf der Funeral-Schiene daherkommt. Die Reise ist also doch noch nicht zu Ende. Fucked-up Mad Max (R.I.P.) gewidmet, setzen Dunkelgraf "The Doomonger" und sein zwielichtiger Komplize "Satachrist" auf der alten Fregatte wieder volle Segel, was nicht heißen mag, dass nun zünftig Fahrt aufgenommen wird ...

1998 gegründet, war nach Max' Wechsel in andere Welten, mit dem 1999 erschienenen Album "Last CD Before Doomsday" (1999) bereits schon wieder Schluss. Und mit lustig sowieso. Weltweite Fan-Aktivitäten lösten aber eine Wiederveröffentlichung in 2004 aus und sorgten so ganz nebenbei für den Motivationsschub, die Düsterfregatte noch einmal flott zu machen.

Flott aber keineswegs im Sinne von Tempo. Denn was dieses bedeutet, wissen die Knaben nicht wirklich. Und das ist gut so, denn das Ende wird nicht mit Vollgas kommen. Die Welt wird zu Grunde gehen. Aber dies wird sich ziehen ...

Das Münchner Duo liefert die musikalische Untermalung dazu. Der Soundtrack zur Apokalypse kennt keine Kompromisse, auch wenn melodische Elemente und sogar "sauberer" Gesang vereinzelt auszumachen sind. Wie das klingt, führen sie uns in Track 4 "Graveyard Horizon" vor. Was hier wach hält, wirkt im nächsten Track "Zorn A Rust-Red Scythe" schon fast ermüdend. Etwas mehr Schmackes könnte nun wirklich nicht schaden. Bei einer Live-Umsetzung würde man den Gastarbeiter am Schlagzeug wohl des öfteren am Tresen antreffen, da er während des Konzis so wenig zu tun hat und sich ein wenig die Beine vertreten muss.

Keinerlei Herausforderung für den gemeinen Drummer scheint auch "Devived" zu bedeuten, wobei diese große Endzeit-Oper dann doch ein ganz anderes Format besitzt. Überhaupt scheint sich die Scheibe im weiteren Verlauf immer mehr in ihrer Intensität zu steigern, wobei ich persönlich Track Nr. 6 den Vorzug gebe. Daran ändert auch die Coverversion von "Mirror of Sorrow" als Hommage an SOLITUDE AETURNUS nichts. Keine Platte für alle Tage, eher zum Depressionen schüren und davon laufen. Aber Vorsicht, man wird stets von den eigenen Schatten eingeholt! Apropos Schatten: Da die Songs zwischen 2000 und 2007 entstanden, ist in einigen Tracks Mad Max nochmals zu hören ...

Ebenfalls Erwähnung verdient die ausgesprochen aufwendige Verpackung des Endzeitmaterials. Vornehm geht die Welt zugrunde. Scheibe und 16-seitiges Booklet (leider mit voll nervigem, gotischem Schriftbild) sind in einem genialen, nach allen Himmelsrichtungen zu öffnenden Digipack aufgebahrt. Das Artwork von Gustavo "Artgod" Sazes unterstreicht die Aussichtslosigkeit der musikalischen Aussagen noch um ein Vielfaches.

Mächtig, laut, gemächlich und ...

Fazit: ... mit viel Gefühl für das Endgültige.

 

Bewertung: 10/12
("Devived": 12+/12)

Thomas Lawall - Februar 2008

 

 

Tracklist:

01. Endzeit Elegy
02. All I Ever Knew Lie Dead
03. The Altar And The Choir Of The Moonkult
04. Graveyard Horizon
05. Zorn A Rust-Red Scythe
06. Devived
07. Mirror Of Sorrow
08. I Am The End - Crucifixion Part II

Line-up:

The Doommonger: Voice, Lead Guitars, Bass & Bells, Piano, Drums
Satachrist: Rhythm Guitars, Clean Guitars, Steelstring

Fucked-up Mad Max: Voice, Spoken Words, Drums, Piano


www.myspace.com/WorshipDoom
Worship Forum: worship.munichmetal.de
 

 

 

 

 

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