Suchers Welt: Musik
von C. Bernd Sucher
208 Seiten © 2018 Droemer Verlag www.droemer.de ISBN 978-3-426-27745-4
Und weiter geht es. Nach dem gelungenen Einstand "Suchers Welt: Film" liegt nun die musikalische Fortsetzung vor. Und wer erwartet, dass Suchers Auswahl genauso erlesen ist wie im genannten Titel, hat damit völlig recht! 49 Empfehlungen sind enthalten und die Neugier zu befriedigen, wer denn nun erwählt wurde, ist, wie ebenfalls erwartet, sehr spannend.
Natürlich lässt eine Sortierung nach dem Alphabet keine Rückschlüsse auf eine Wertung zu. Gut so. Dennoch führt der größte aller Komponisten und Musiker das Inhaltsverzeichnis an, und auch das ist gut so. Fast ein wenig lustig gestaltet sich dann der sich zwangsläufig ergebende Platz zwei. Bach, dicht gefolgt von den Beatles. Bunter kann eine Mischung nicht sein ...
... und wenn man weiter auf der Reihenfolge der Genannten herumreitet, findet man bestätigt, was viele denken: Wagner ist das Gegenteil von Bach. Deshalb findet er sich in diesem Inhaltsverzeichnis auch an letzter Stelle. Dies bedeutet wiederum nicht, dass der Autor (auch hier) kein Loblied zu singen weiß. Überschwänglich fast und dem "allgewaltigen" Werk somit durchaus angemessen. Gewürdigt bis zum bitteren Ende, dem "zehnminütigen Verwehen und Sterben".
Wer suchet, der findet. Jedenfalls wenn er kein absoluter Experte ist. In diesem Fall kann man sich auf die eine oder andere Überraschung gefasst machen. Benjamin Brittens Oper "Billy Budd" beispielsweise, in welcher es sich um "männliches Begehren", in Zusammenhang mit einem hübschen Matrosen, dreht und in welcher es keine einzige Frauenstimme zu hören gibt.
Unglaublich, dass Fromental Halévy vierzig Opern geschrieben hat. Ebenso unglaublich ist, dass dies der Rezensent nicht gewusst hat. Genauer gesagt, war ihm der französische Komponist nicht einmal bekannt. Es gibt also einiges nachzuholen, schon um die Aussage eines Kritikers zu prüfen, der nach der Uraufführung von "La Juive", am 23.02.1835, eine bestimmte Stelle des Werkes als "achtes Weltwunder" bezeichnete.
Sehr wohl bekannt sind dem Schreiberling die Werke Felix Mendelssohn Bartholdys, insbesondere die Symphonie Nr. 3, zu welcher den Komponisten die Eindrücke seine Reise durch Schottland 1929 inspirierten. Doch wem ist schon bekannt, dass es bis zur Vollendung der Werkes dreizehn Jahre dauern sollte?!
Und so geht es munter weiter mit diesem Konzentrat aus Empfehlung und Information. Kreuz und quer durch die Unendlichkeit moderner und klassischer Klänge. Bach, Beatles, Händel und die Piaf bedanken sich für die Vereinigung auf engstem Raum und die respektvolle Betrachtung.
"Der Musikverführer". Leidenschaftlich und "radikal subjektiv". Ansteckend in jedem Fall. Und eine Bereicherung sowieso.
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