Bestattungsfragen Elfriedes zweiter Fall Ein Taunus-Krimi
von Veronika Aydin & Kerstin Klamroth
216 Seiten © Sutton Verlag, 2014 www.suttonverlag.de ISBN 978-3-95400-393-8
"Wehe, du lachst", droht Elfriedes Freundin Carmen. Elfriede Schmittke dachte im ersten Moment an einen Hausbrand, als sie ihre Wohnung betreten hat. Doch bevor sie die Feuerwehr alarmieren kann, kommt Tante Ingeborg, die jetzt bei Elfriede offenbar dauerhaft ihre Zelte aufgeschlagen hat, aus der Küche und klärt die Situation auf. Die Rauchentwicklung sei auf angebrannte rote Linsen zurückzuführen. Doch nicht sie ist dafür verantwortlich, denn in der Küche ist noch eine weitere Person zu Gange.
Elfriede traut ihren Augen nicht, als sie ihre Freundin Carmen völlig unerwartet in der Küche antrifft. Die Polizistin zeigt sich entnervt, denn dank ihrer "bescheuerten" Kollegen darf sie nun für ein Koch-Duell unter Hessens Polizisten an einer Kochshow im Fernsehen teilnehmen. Das Problem ist allerdings, dass sie nicht kochen kann. Gemeinsam mit Tante Ingeborg möchte sie weiter probekochen und vielleicht ein noch einfacheres Rezept ausprobieren.
Derweil tun sich weniger lustige Dinge. Carmen plagt sich nicht nur mit der Kocherei herum, sondern auch mit einem ungeklärten Mordfall der besonderen Art. Bei einem Tierbestatter wurde eine weibliche Leiche gefunden, die von einem Unbekannten in eine geliehene Kühltruhe gelegt wurde. Gleichzeitig verschwand ein tiefgekühltes Kaninchen, welches der alsbaldigen Bestattung zugedacht war.
Elfriede war zufällig Zeuge des Leichenfundes. Mit Tierbestatter Bodo Müller ist sie gut bekannt. Er ist nicht nur ihr Nachbar, sondern ebenfalls langjähriger Hundebesitzer. Elfriede erhoffte sich einen guten Rat von ihm, da sich ihr eigener Hund offenbar eine Erkältung zugezogen hat. Bei dieser Gelegenheit wurde sie Zeugin des makabren Fundes und des vermeintlichen Kaninchendiebstahls.
Elfriede braucht dringend Aufträge für ihre private Detektei. Carmen verbietet der Ex-Polizistin aber jede Einmischung in den aktuellen Fall. Dass Elfriede von den Kaninchenbesitzern offiziell mit der Suche nach ihrem Liebling beauftragt wird, duldet sie. Allerdings ahnt sie nicht, welche haarsträubenden Wendungen der Fall nehmen und welche Erkenntnisse ihre Freundin gewinnen sollte und welche ihr ferner zugetragen werden ...
Die Leserinnen und Leser übrigens auch nicht. Veronika Aydin und Kerstin Klamroth setzen ihr Erfolgsrezept fort, indem sie ihre Heldin Elfriede nach bewährtem Muster so rein zufällig in das nächste Abenteuer stolpern lassen. Zudem war es klar, dass die vielen Baustellen in ihrem Privatleben nur eines bedeuten konnten: Es gibt eine Fortsetzung.
Somit kann ich nahtlos an meine Rezension von "Schulsachen" anknüpfen. In nur wenigen Seiten mehr gelingt es den beiden Autorinnen wieder, ihr ganz spezielles Krimi-Konzentrat zu entwickeln. Ohne den üblichen Ballast konstruieren sie eine wirklich originelle Geschichte und packen sie in den Rahmen des sich rasant weiterentwickelnden Privatlebens der Hauptperson.
Natürlich gibt es einige Katastrophen und Verwicklungen. Allen voran die Tatsache, dass Tante Ingeborg einmal mehr für ungeahnten Wirbel sorgt. Aber es gibt auch Entwicklungen in ganz andere Richtungen. Zu viel soll nicht verraten werden, deshalb an dieser Stelle nur eines: Elfriede hat einen ernstzunehmenden Verehrer!
Den doppelten Knalleffekt gibt es am Ende ebenfalls wieder, und nachdem sich mindestens ein wesentlicher Handlungsfaden, eine nicht unbedeutende Nebenrolle betreffend, offen gestaltet, ist es jetzt so gut wie sicher: Es wird eine weitere Folge geben. Bitte. Danke!
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