Kunsthandwerk

Weihnachtsdeko, Fensterbilder und Co.


1994 muss das so in etwa gewesen sein, als wir unser erstes Pflegekind bekommen haben. Längst ist er nicht mehr bei uns, aber Jens wird für immer in unserer Erinnerung bleiben. Ein lustiges Kerlchen war er und voller Ideen. Er konnte aus Nichts etwas machen und sich stundenlang beschäftigen, ohne dass auch nur der Hauch von Langeweile aufkam. Ständig war er am Werkeln und bastelte die unmöglichsten Dinge zusammen.

Im Garten regten ihn verschiedene Naturmaterialien an und auch hier verblüffte uns der Junge mit seiner Kreativität. So bastelte er z.B. aus einem Stöckchen, einer Handvoll Kiefernadeln und etwas Schnur eine Art Kehrbesen, der wie eine Miniaturausgabe eines gemeinen Reisigbesens aussah.

Bilder mit Wasserfarben waren eines seiner weiteren Spezialgebiete, und wenn die Farben (wieder mal) leer waren, schnitt er die gewünschten Motive einfach aus buntem Karton aus und bemalte sie mit Buntstiften. Sein erstes Werk in dieser Technik (s. "Weihnachtssterne" in "Weihnachtsgeschenke selbst gemacht") hatte unerwartete Folgen, denn nun wollten wir alle so etwas machen, besonders natürlich unsere anderen Kinder. Aber einfach so anfangen wie Jens konnte keiner, weil einfach die Ideen fehlten. Auch das "Erziehungspersonal" war ratlos, sodass wir loszogen, um in diversen Zeitschriftenläden nach geeigneten Vorlagen zu suchen.

Gerade zur Weihnachtszeit wird man dort natürlich fündig und wenn es nach den Kindern gegangen wäre, hätten wir sämtliche verfügbaren Hefte aufgekauft. Etwa drei reichten dann aber völlig aus, um die unbändige Neugier der Kids zu befriedigen... und den Papa mit reichlich Arbeit zu versorgen! Denn was da teilweise an Vorlagen zur Verfügung stand, war für die Kinder einfach zu schwierig und hätte ihnen die Lust an handwerklicher Tätigkeit sicherlich verdorben. Also packte ich kräftig mit an und was dabei herausgekommen ist, erfreut uns jedes Jahr auf's Neue.

Geld für Weihnachtsdeko auszugeben fällt bei uns für immer flach. Leider auch das Basteln derselben, denn wir haben einfach schon zu viel. Schade eigentlich...


Thomas Lawall - Dezember 2005












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