Tom und Mary - Privat

Heuernte bei den Lawalls

oder: Kleinbauern sind auch nicht blöd!

So langsam wird unser Zoo immer größer. Auf unserer grünen Hinterhof-Oase - ein Lichtblick im dichtbebauten Ortskern - tummeln sich allerlei Katzen (in allen Größen) und deren Lieblingsfutter - also Vögelchen in verschiedenen Ausführungen vom Spatz über Meise bis hin zum Gartenrotschwanz! Auch Stauden- und Blumenbeete bieten Lebensraum für allerlei Getier... sogar einen kapitalen Hirschkäfer haben wir schon gesichtet!!!

Hinter Gitter sitzen dann die Tierchen, die sich nicht selbst versorgen können (dürfen): "Peter Hase", ein Zwergkaninchen, sowie "Muffel" und "Punky", zwei Meerschweinchen. Neben frischem "Grünzeug" brauchen die Viecher vor allem eines, nämlich Heu. Nun haben meine Schwiegereltern in Bayern größere Ländereien und versorgen uns regelmäßig mit Gras (grinsel).

Da aber auch bei uns regelmäßig Grünschnitt anfällt, wollte ich selbigen testweise, zwecks Verfütterung, der vorschriftsmäßigen Trocknung zuführen. Diese geschah natürlich an Ort und Stelle auf dem Weglein vor unseren Gärten, das wir regelmäßig zu mähen haben. Ich brachte also das Gras nicht wie gewohnt zum Kompost, sondern auf dem Weg aus und ließ es in der Sonne trocknen. Na ja, fast jedenfalls, denn ein Gewitter nahte, und drohte somit, den Dörrvorgang nicht unwesentlich zu verlängern.

Also schnell das Gras auf unser Ziehwägele verladen und heimwärts damit. Über Nacht lagerten wir das Gras in der Hütte hinter dem Haus, doch am nächsten Tag musste eine andere Lösung her.
Doch welche? Denn schon beim Ausbringen in der Hütte entpuppte sich die vermeintliche "kleine Menge" als durchaus gar nicht so unwenig Platz einnehmend...

Wo also trocknen? Nun ist mein Spatzelchen ja bekannt für außerordentlich unkonventionelle Problemlösungsstrategien. Wer beispielsweise seine Fettfinger (beim Hähnchenessen) an den Waden abwischt (wegen der trockenen Haut!) oder seine Unterhosen mit dem Duschwasser gleich mitwäscht, der findet auch für solch läppische Probleme eine schnelle Lösung.

Viel Platz hammer nicht hinter dem Haus. Also kam ein Teil auf den Weg an der Hütte, und der Rest auf den Campingtisch, den Wäschetrockner und auf den Boden vor dem Hütteneingang. Stündlich wurde gewendet und gegen Abend ward das Gras zu Heu. Amen.

Dann noch schnell locker in den Karton (vom neuen Rasenmäher) gepackt und sogleich rauf auf den Heuboden.
 


Na, sind die Kleinbauern nun doof oder was?

 

Thomas Lawall - Juli 2005
Fotos: Mary

 

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