Schräg

Festplatten(be)reinigung und -pflege in drei Schritten


Es soll ja Leute geben, die ihre Festplatte mindestens einmal pro Woche defragmentieren. Unsinn!

Vorher muss der Datenträger natürlich bereinigt werden. Eine ganze Vielzahl von Programmen bietet u.a. Hilfe bei der Entfernung von unnötigem Datenmüll an. Alles Quatsch!

Die einzige "Hilfe" wird dem Geldbeutel des jeweiligen Erfinders zuteil. Nur wenige Menschen wissen, dass einfaches Spülmittel und eine Wurzelbürste exakt den gleichen Zweck erfüllen...!

Zuerst sollte man dem Märchen, die Festplatte niemals öffnen zu dürfen, abschwören. Denn das ist absoluter Blödsinn! Diese Fabel gehört ins Reich der Phantasie und ist womöglich als zweckgebundenes Produkt der Erfinder der genannten Programme in die Welt gesetzt worden!
 

Zuerst ist also das Gehäuse zu öffnen. Liegt das Innenleben erst einmal frei, wird schnell klar, weshalb kein Programm der Welt eine Reinigung von Hand ersetzen kann. Im Lauf der Jahre sammelt sich nämlich eine nicht unbedeutende Menge von Staub und Dreck auf der Platte und im Gehäuse an.




Deshalb besteht der erste Arbeitsgang im Absaugen des gröbsten Schmutzes. Besonders vorsichtig muss man nicht vorgehen, denn das Material hält einiges aus. Lediglich am oberen Lese-/Schreibkopf sollte man etwas vorsichtig sein.

Denn bleibt man hängen, biegt sich dieser nach oben und ist ums Verrecken nicht dazu zu bewegen, sich wieder in die ursprüngliche Position biegen zu lassen. Macht aber nix, denn auf der Unterseite der Platte(n) ist ja noch einer, und der reicht ja wohl.


Der zweite Arbeitsgang besteht aus einem Vollbad. Im Handel angebotene Festplatten-Spezialreiniger und -Pasten sind ebenfalls (ein) reine(s) Geldmache(r-Ei). Warmes Wasser mit einem Spritzer Spülmittel tut's genauso. Mit der Wurzelbürste kräftig einschäumen und ...


... anschließend mit warmem Wasser gründlich abduschen. Nicht mehr benötigte Dateien, Dokumente usw. fallen so übrigens von selbst ab! Achtung: In den Spulen und im E-Block verheddern sich gerne Härchen u.Ä., und dann war die ganze Arbeit umsonst.


Alsdann muss die Platte sorgfältigst getrocknet werden. Dies geschieht am besten mit einem Fön. Selbstverständlich muss nicht erwähnt werden, wie wichtig es ist, dass eine 100%ige Trocknung aller Komponenten gewährleistet sein muss. Gerne bleibt zwischen den Platten eine Restfeuchte bestehen. Anfänger vergessen auch immer wieder, die Schnittstelle (Bus) oder gar den Stromanschluss (Power supply) zu trocknen. Sind diese noch feucht, knallt es dann mitunter beim späteren Einschalten. Ist aber nicht weiter schlimm. Eventuell rausgeflogene Sicherungen einfach wieder einschalten. Um ganz sicher zu gehen, kann man die Platte auch im Backofen (2 Stunden Heißluft 180°) trocknen.

Dann den Deckel wieder draufschrauben. Tipp: Falls die Reinigung öfter durchgeführt wird, also etwa alle vier Wochen, kann man diesen getrost weglassen. Nützlicher Nebeneffekt: Die Platte wird wesentlich besser gekühlt!!

Noch ein paar ersprießliche Empfehlungen zum Schluß: Um eine aufgeblasene Windows-Registry zu entmüllen kann man statt dem Spülmittel jedes herkömmliche Fensterputzmittel benutzen (z.B." Window-Rasant 08/15").
Es sollten ferner Überlegungen angestellt werden, die Daten vorab im Zwischenspeicher zu parken. Meist aber nicht nötig, denn moderne Festplatten halten, wie gesagt, einiges aus. Und wer seine Daten ordentlich und sauber auf der Platte gespeichert hat, wird auch keine Verluste erleiden.

Eine Gewährleistung für diese Ratschläge kann der Autor dennoch nicht übernehmen.


Thomas Lawall - 1. April 2006

 

 

 

 

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