Philosophie

Morgens auf dem Klo - Teil I

...Ich denke, also bin ich! Ich bin also was, weil ich denke. Denke ich! Wieso eigentlich? Weil ich bin, oder weil ich denke? Ich bin, denke ich, weil ich denke, jemand zu sein. Ich bin also. Denke ich das nur, oder bin ich echt jemand? Jemand bin ich, weil ich bin jemand, der denkt, weil er ist, denkt, jemand zu sein. Jemand zu sein bedeutet aber im Grunde, zu sein, was jemand denkt. Da ich aber bin, der ist, was er zu denken scheint, bedeutet das im Klartext für den, der zu sein scheint, ein Trugbild. Denn wer kann schon sein und denken, dass er selbst zu denken ist, was dem Anderen nur das Wesentliche ICH, also das Sein generell, den Sinn und das Denken überhaupt, dem "Bin Ich" gegenüberstellt? Und nur darum geht es!
 
Ich denke, also bin ich, ist nicht viel mehr, als eine Art Persiflage auf die ganz wesentliche Frage: Wer bin ich - und was denke ich also? Nicht leicht scheint eine Antwort, die doch scheint so nahe. Diametral ist nur eine Antwort, die wir alle kennen. Doch machen wir es nicht so einfach. "Ich bin" - heißt "nicht Verstehen". "Ich denke" nicht das "Sein". Die Lösung dieser Formel ist das Leben. Obgleich die simple Summe nicht Produkt der Jahreszeiten ist und jemals Gleichnis der Gezeiten des Denkens immerfort den Löffel reichen kann!

ES GIBT den Traum! Es gibt ihn wirklich! Er IST und  WAR das Denken schon sehr lange. Bevor das Leben uns erfunden hat, war dieser Scheißndreck schon erdacht, von einem Menschen, der als letzter dachte, was er ist. Er dachte - also war er. Kurz bevor er nicht mehr war, dachte er, solange er noch denken konnte: "Ich geb' den Mist einfach weiter. Ich denke, also bin ich..." Dann quoll die ganze Lebensscheiße aus dem Hirn und doch - es war noch immer nicht das Ende.
Denn dem Brei gelang die Flucht in die Unendlichkeit. Doch auch diese hat irgendwann ein Ende.
Die Masse klatscht nach langer Reise unerwartet an die letzte Wand. Das hätte nun wirklich und endlich das langersehnte Ende sein können. Doch leider nein, denn die Mauer platzt und dahinter kommt das nächste Weltall...

Es bahnt sich an das gleiche Spiel, wie vor Millionen Jahren. Der letzte Rest des Klumpen Elends findet nach Äonen WIEDER eine Insel. Sozusagen ganz der Anfang eines neuen Endes. Und nicht lange dauert es - DA war es wieder, das Bewusstsein! Und erfindet sich sogleich - weil DENKEN nur Zwangsläufigkeit ist - die gleichen unlösbaren Fragen!

Ich denke, also bin ich. Ein Trug- und Spiegelbild des Nichts. Ich bin also, denke ich...

 

Thomas Lawall - Februar 2002 (Überarbeitet im November 2004)

 

 

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