Virgin Black verbinden Sounds aus dem Metal-Bereich mit Elementen der klassischen Musik auf elegante Weise. Mitglieder des Sinfonie-Orchesters Adelaide haben die Kompositionen und musikalische Integrität Virgin Blacks gepriesen, während der Gesamtsound von vielen mit Filmmusik verglichen wurde. Komplexe Strukturen und häufige Stimmungswechsel prägen die einzelnen Stücke, so dass die Texte auf brillante Weise umgesetzt werden. Als Basis dient ein Stil, der Ähnlichkeiten mit Black Sabbath, Type O Negative und Aspekten von Black-Metal-Bands wie Emperor aufweist, eine Einordnung in eine bestimmte Genre-Schublade schlägt jedoch fehl.
Virgin Black bieten eine ambitionierte musikalische Produktion, die das Publikum immer wieder nachhaltig beeindruckt. Auf der Bühne zeigt jedes Bandmitglied eine unglaubliche Präzision und tiefes Verständnis für die dargebotene Musik. Genauso wichtig ist jedoch die leidenschaftliche Intensität, die von jedem Einzelnen ausgeht. Im Vordergrund stehen die beiden Hauptsongschreiber: Einerseits ungezügelte Aggression, Talent und Sinnlichkeit der kleinen, jedoch emotional überschäumenden Samantha Escarbe; andererseits die bloße Eindringlichkeit und opernhafte Pracht, verbunden mit Momenten der Stille, beides aufwühlend und warm, was Virgin Blacks Leadstimme Rowan London skizziert. Dementsprechend erlebt das Publikum eine dramatische und atmosphärische Show, die einer regelrechten Bühnenproduktion nahe kommt.
Virgin Black werden 1993 ins Leben gerufen. Zwei Jahre lang zieht man sich zurück, um an der eigenen Kunst zu feilen, bevor man sich 1995 der Welt mit einer Demo-Veröffentlichung offenbart, die vom "Rip It Up"-Magazin schlicht als "außergewöhnlich" beschrieben wird. Wegen des Erfolgs dieses selbstbetitelten Demos werden drei der Stücke 1996 auf dem Sampler "Falling On Deaf Ears" veröffentlicht. Durch weltweiten Vertrieb und Radioeinsätze kann eine weitverbreitete Fangemeinde rekrutiert werden. Es folgt 1998 der Release der CD-EP "Trance", die sich über kleine Vertriebslabels extrem gut verkauft. Die Veröffentlichung eines Tracks auf dem "Down Underground"-Sampler bewirkt einen zusätzlichen Schub.
"Sombre Romantic" (2000/Eigenproduktion - 2001/Massacre Records), Virgin Blacks Debüt-Album, kombiniert Reife und Experimentierfreude zu austarierter Größe, die nahezu einmalig erscheint. Passenderweise wird die Band nach der Veröffentlichung unter eigener Regie von Massacre Records (King Diamond, Fates Warning) für Europa bzw. von The End Records (The Gathering, Arcturus, Ulver) für die USA unter Vertrag genommen. Jetzt nimmt sie einen Ehrenplatz in einer sich entwickelnden Szene mit einzigartigen Werten ein, in der künstlerische Integrität mehr zählt als Sicherheit und Vertrautheit. Tatsächlich überschlagen sich die Kritiker, gelangweilt von seelenlosem, schematischem Rezensionsmaterial, ob der Frische, Tiefe und des Abwechslungsreichtums des Debüts geradezu.
10/10
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"Dark Inspiration" (Australien)
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96 %
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"Full Strength" (Australien)
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12/12
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"Heavy oder was?" (Deutschland)
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10/10
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"Orkus" (& #2 im Soundcheck) (Deutschland)
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14/15
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"Legacy" (Deutschland)
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9/10
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"Metal Observer" (USA)
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9.5/10
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"Unrestrained" (Kanada)
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4.5/5
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"Metal Crypt" (Brasilien)
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Eine düstere Oper, ein doomiger Klassik-Epos, ein unheilvoller Soundtrack zu des Lebens Bitterkeit. Wie steht es um den Nachfolger? Behält er den Kurs des Vorgängers bei? Erfolgt ein experimenteller Umbruch?
"Elegant ...and dying" (2003) ist eine Erfahrung, die nicht nach einer Beantwortung dieser Fragen verlangt. Es ist ein natürlicher, Herz ergreifender kreativer Erguss, der sorgfältig erschaffen wurde, ohne bewusste kommerzielle Strategie. Ein kunstvoll ausgeführter 75-minütiger Trip, der ohne entsprechenden Zeit- und Geistesaufwand schwerlich verstanden oder gar vollends absorbiert werden kann. Dies vorausgesetzt bewirkt der Fluss des Albums, dass der Hörer von den ersten Tracks durch eine zerbrechliche, offene Schlichtheit, die der kommenden herausfordernden Komplexität stand hält, angelockt wird. Einmal mehr erstaunt der Zusammenhang, der von den beiden Komponisten an den Tag gelegt wird, die doch darauf bestehen, unabhängig voneinander zu schreiben. Rowan London (Gesang, Klavier, Keyboard) und Samantha Escarbe (Leadgitarre) haben ihre persönlichen Fertigkeiten durch das gesamte Album hindurch verflochten. Die von beiden gezeigte Tiefgründigkeit wird weiter gesteigert, da Samantha erneut für das schöne und ergreifende Artwork sorgte, während Rowan sein überragendes Können in Sachen Produktion unter Beweis stellte. Die Begeisterung der Fans wird wiederum von den Kritikern untermauert:
15/15
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"Legacy" (Deutschland)
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9/10
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"Orkus" (Deutschland)
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8.5/10
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"Terrorizer" (UK)
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10/10
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"Critical Mass" (USA)
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4.5/5
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"Metal Rules" (USA)
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5/5
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"Metalhel" (Finnland)
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10/10
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"Obliveon" (Deutschland)
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4/5
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"Primal Agony" (Australien)
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Zur Veröffentlichung des Albums weiten Virgin Black 2003 ihre Live-Aktivitäten aus. Nach einer US-Tour zusammen mit Agalloch (USA) und Antimatter (UK) verschlägt es sie nach Leipzig zum Wave-Gotik-Treffen, wo alle Erwartungen übertroffen werden und die einzigartige Herangehensweise der Band an ihre Musik das große Publikum vereinnahmt. Sie fahren fort mit einer Tour in Australien und einem aufrüttelnden Auftritt auf Australiens führendem Festival "Metal For The Brain".
Nachdem Virgin Black mit Acts wie Opeth, Cathedral, Entombed, Paradise Lost und Tiamat auf einer Bühne standen, erlangen sie den Ruf einer originellen, kraftvollen Live-Band. Weitere Pluspunkte fahren sie ein mit wiederholten Soundtrack-Einsätzen bei MTV-Sendungen in den USA, Platzierungen in den Jahres-Album-Top-10 der Schreiber des "Metal Maniacs"-Magazins (USA), Empfehlungen von Agim Hushi, einem von Franco Corelli (Pavarotti, Bocelli) ausgebildeten Opern-Tenor, sowie einer recht ausführlichen Erwähnung im prestigeträchtigen "Gothic- und Dark Wave - Lexikon". Auch auf dem Video-Sektor wird die Band aktiv, wobei sie in gewohnter Selfmade-Manier einen sehr gelungenen Clip zu "Our Wings Are Burning" produziert.
Das Jahr 2005 sollte die Veröffentlichung des nächsten Meilensteins in der Karriere der Band sehen. Zur Zeit wird intensiv am kommenden dritten Album gearbeitet, worüber die Musiker noch nicht viel verraten, außer dass etwas Gewaltiges auf uns zu kommt...
Quelle: Virgin Black Übersetzung und Bearbeitung: Carsten Stand: Februar 2005
Kontakt: VIRGIN BLACK P.O. Box 1073 Flinders Park SA 5025 AUSTRALIA
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