THE RING "Tales From Midgard" (2004)
Heavy-Metal
Den Herrn der (Augen-)Ringe habe ich nicht gelesen (gähn) und deshalb gehe ich an das vorliegende Werk recht unbelastet heran. Entsprechende Vergleiche entfallen somit zwangsläufig, und eigentlich wäre es auch reichlich dämlich, die simple Mucke mit literarischem Hochgebirge vergleichen zu wollen!
Na gut, die Band heißt THE RING. Mir also wurscht. Ebenso, dass dies die erste Scheibe einer geplanten Trilogie ist. Was zählt ist das, was unterm Strich rauskommt...
... und das ist eine sehr merkwürdige aber solide Mischung aus Black Sabbath, Led Zeppelin, Manowar und Maiden (und dann auch wieder nicht), was das schwedische Trio gleich im ersten Track mit "In The Beginning" beweist. Reichlich altmodisch, aber voll fett!
Leider bricht die Matte bereits mit "Gathering Darkness" gleich wieder ein. Das Gejaule ist mir einfach zu dünn und auch die nächsten Nummern versinken in einem Meer von schon zu oft gehörten und banalen Heavy-Allgemeinplätzen.
In Track 5 zünden die Buben aber diverse Hilfstriebwerke und lassen gleichzeitig Tempo raus! Aus diesem Widerspruch entwickelt sich eine mitreißende Zeitlupenstudie alter Schule! "Unite Or Fall" - jawollja!! Goil!!! Der balladeske Abschleppdienst "Halls of Doom" agiert auf der gleichen Schiene und summiert sich zum ersten Highlight der Platte! Mehr von diesen Akkustik-Parts und mehr von diesen Chören bitte - und dann wieder quer mit dem Bolzenschneider durch's Gelände!
Im letzten Drittel kann das Niveau gehalten bzw. noch gesteigert werden. Zumindest in der siebten Nummer, denn hier kommt's recht episch rüber. "Signs By The Silver Stream" bildet dann das zweite und recht einsame Highlight der Scheibe - und der Mann am Schlagwerk wächst auch noch gesanglich über sich hinaus! Groß ... und von diesen Keyboards ebenfalls einen Zentner mehr bittää!!!
"The Chase", "Last Battle" überzeugen (wieder) mit Heavy-Metal aus dem Lehrbuch, wenn sie auch letztendlich nicht begeistern können. Schließlich zitiert "Escape" verhalten den ersten Track und lässt das Werk mit dieser Skizze dezent ausklingen.
Bis auf zwei Ausnahmen haut mich nicht wirklich was aus den Socken, aber irgendwas hat "THE RING" dennoch...! Komm' einfach nicht drauf...
Fazit: Solide Handarbeit aber irgendwie zwiespältig. Bin dennoch sehr auf den zweiten Teil gespannt!
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Tracklist:
01. In The Beginning 02. Gathering Darkness 03. Voices Of The Fallen Kings 04. Into The Wild 05. Unite Or Fall 06. Halls Of Doom 07. Signs By The Silver Stream 08. The Chase 09. Last Battle 10. The Escape
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Line-up:
Jakob Samuel: vocals, drums & keyboard Pontus Norgren: guitars, bass & keyboard Marcus Jidell: guitars, bass & keyboard
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