CD-Review

TAPE "#1"

Nu Mini-Rock


Was man nicht so alles liest und dann voll daneben greift! Dennoch denke ich, dass TAPE ihren Weg gehen werden. Ob mir das nun gefällt oder nicht...   
Das geschieht mir recht. In meinem Alter sollte man zwar einen gewissen Grad an Reife erreicht haben, dennoch bin ich mal wieder voll auf die Nase gefallen. Was hatte ich gelesen? Tape wollen "immer etwas Neues, anderes machen und keinen Abklatsch"...usw. blabla...! Also DAS ist dreist, denn ich habe mich in zwei Hördurchgängen redlich bemüht, irgendwas Neues zu finden. War aber wohl nix, denn da werden Ideen aus allen möglichen Stilrichtungen munter zusammenklaut und zu einem Pseudo-Nu-Metal-Allerlei zusammengeschraubt, das aber letztlich nix anderes ist als etwas deftiger Pop mit 0,2% Crossover. Geht leicht ins Ohr... und sofort wieder raus.
Meine Tochter kam grad' in die Stube. Ihr Kommentar: "Hört sich teilweise wie Limp Bizkit an"! Ich fragte, ob ich ihr "#1" ausleihen soll. "Nö", hat sie gesagt. "Gib' mir lieber die alte von Limp (Significant Other 1999) - die ist tausend Mal besser..."!! Cosima ist 13 (inzwischen 14 - s.u.)...!!! Geiler Durchblick was??!!
Ansonsten erkennt man noch den einen oder anderen "Seichten-Hieb" auf H-Blockx, Linkin Park, Spurenenlemente von Faith No More und Kings X, sowie Mainstream-Singsang in Richtung amerik. Massen-Torten.
Die Truppe hat zudem offenbar nicht die geringste Angst, sich bis auf die Knochen zu blamieren. Bestes Beispiel hierfür ist die Trallala-Ballade "Unpredictable" ("... a little bit of joy + love, yeah yeah" - och nööööööööö!). Wieviel derlei Flach-Songs braucht die Welt eigentlich noch??? Besondere Erwähnung verdient noch die peinliche "Schüttelnummer" (Track 10): "Shake" ("...whatcha mamma gave ya..." wuuuuuuuaaaaaaaahahahahahahahaaaaaaa...)

Na ja, ich will's aber nicht übertreiben, denn so zum Nebenbeihören taugt die Scheibe allemal. Besonders in der Küche beim Kuchenbacken - wenn der Mixer läuft!
Ein gewisses Potential sehe ich aber dennoch, denn wenn TAPE plötzlich den EIGENEN Weg finden würden, sähe ich "#2" durchaus mit Freude entgegen. "YEEHA"...! Könnte eine verdammt geile Kanne werden!!!


Thomas Lawall - Januar 2004 (Überarbeitet im November 2004)
 

 

Tracklist:

01. Mother
02. Go Sista
03. S.D.B.
04. Hate Me
05. Why
06. No Comment
07. Yeeha
08. 18 + A Headset
09. Aware
10. Shake
11. Unpredictable
12. Try2

 

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