CD-Review

SIRENIA  "An Elixir for Existence" (2004)

Gothic Metal


Tja, nun könnte ich eigentlich genau das Gleiche schreiben, wie im Review des Vorgängers "At Sixes And Sevens". Auch hier werden keine neuen Räder erfunden. Die Mischung ist halt anders und die Felgen vielleicht...

An Ideen fehlt es Mastermind Morten nicht - diese verpackt er aber stets in die gewohnten Klamotten. Und das ist gut so, denn schließlich habe ich mehr oder weniger eine exakte Fortsetzung des Debuts erwartet. Sirenia ist inzwischen nicht nur eine "Band", sondern auch eine Qualitäts-Stufe! Ein Prädikat sozusagen.

Gibt's nicht doch was "Neues"? "An Elixier for Existence" kommt voluminöser und druckvoller daher. Fast schon zu glatt... aber eben nur "fast", denn wenn ich SIRENIA auflege, will ich keine Widerhaken fressen!
Herrlich lasziv ist Henriette Bordvik an den vereinzelten "Durchsagen" am Mikro. Leider kommt sie nur zu wohldosiert auf die Matte. Hier bleiben also durchaus Wünsche offen. Bitte die Dosis steigern!

Bekannt ist dann wieder "Save Me From Myself", der bekanntlich für "Sirenian Shores" remixed wurde.
Auch in diesem Fall ist die Rolle rückwärts interessanter, als andersrum - obwohl mir der wuchtige Remix ganz wesentlich besser gefällt. Liegt wohl an dem unendlich breiten Synthesizer-Teppich, der da abgeladen wird. Genau meine Marke! Dagegen brilliert das Original als "gestrichene" Zeitlupenstudie - fast scheint die Uhr stehenzubleiben. Ebenso faszinierend.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Morten Veland einer von den Komikern, die alle Instrumentarien selbst einspielen. Respekt. Das würde die Seelenverwandschaft und Homogenität der einzelnen Darbietungen durchaus erklären.

Klangtrunken weiß man am Ende der Scheibe nicht mehr, ob das jetzt der Anfang ist... torkel, torkel...
Also, das waren jetzt innerhalb kürzester Zeit drei SIRENIA-Scheiben für mich. Ganz schön viel auf einmal, aber ich bin mir ganz sicher, dass das erst der Anfang war...!!!

Fazit: Arschglattes Elixier von existenzieller Bedeutung. Weitere Ampullen sind herzlich willkommen.


Thomas Lawall - Dezember 2004
 

 

Tracklist:

1. Lithium and a Lover
2. Voices Within
3. A Mental Symphony
4. Euphoria
5. In My Darkest Hours
6. Save Me From Myself
7. The Fall Within
8. Star-crossed
9. Seven Sirens and a Silver Tear

Line-up:

Morten Veland: growls, all instruments
Henriette Bordvik: female vocals
Kristian Gundersen: clean male vocals
Anne Verdot: violin

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