CD-Review

AXEL RUDI PELL "The Ballads III" (2004)

Flach-Heavy



Wie lange ist das jetzt her, als ich mit einer verflossenen Braut schmachtend den Seichtballaden der Scorpions im Himmelbetti lauschte, um nicht zuletzt eindeutige Ziele zu begünstigen oder gar zu erreichen...? Nicht ganz 100 Jahre, glaub' ich...

Ich erinnere mich nicht gerne daran, denn inzwischen ist die Ledertorte längst mit einem Hart-Metaller durchgebrannt! Vielleicht bin ich deshalb nicht unbedingt unvoreingenommen, was dem Axel sein drittes Schmalbrettchen angeht (obwohl er ja durchaus mehr auf der Leiste hat...!). Nach dem ersten Antesten bin ich mir sogar sicher, dass ich die filigrane Laubsägearbeit nur unter Zuhilfenahme von drei bis (viel) mehr Bierchen verkraften kann! Diese stets vorhersehbare Flachtaucherei ist ja kaum noch zum Aushalten!

Der Konfettiregen von rosa "Balladitäten" bewegt sich zwischen den schon zitierten Scorpionitäten und einer 100%igen Tatort-Kompatibilität. Ohne die Schmalspur jemals zu verlassen, zieht sich die Schnulzensammlung bis zum bitteren Ende und darüber hinaus, denn wer auf Dauerbetrieb stellt, wird wohl kaum bemerken, wenn das Weichspülerprogramm wieder von vorne beginnt.

Textlich wird die geballte Herz-Schmerz-Lyrik geboten. Zeilchen wie "Come back and stay, dont' leave me here alone..." sind wohl ebenso zeitlos wie dämlich! Meine Güte - voll die Seifenoper und eine wahre Fundgrube für literarische Sozialhilfeempfänger und Sammler von Groschenromanen. 
"A lonely night in a cold and windy citäää..." ja wer möchte da (nicht) wissen, wie's weiter geht..., oder wenn der bitter Enttäuschte süß-sauer "I'm lost in the shadow of love..." flennt oder gar in den "Sea of Evil" stürzt. Voll das Drama, oder was??? Nö, pfffffhuuuuahahaaaa... voll krass konkret tiefergelegt, würde ich sagen!

Das mag ja für simpel gestrickte 16-jährige Aluminium-Metaller durchaus in die (grünen) Öhrchen gehen - doch liebe Junghirsche, hört auf meine Warnung: Das was ihr vorhabt, funktioniert die ersten Abende durchaus! Doch irgendwann werden euch die Tussen mit Hartmetallern (s.o.) durchbrennen...

Fazit: Ohrenschmalz! 1000 mal gehört und 850 mal ist nix passiert. Och neee...


Thomas Lawall - Januar 2005
 

 

Tracklist:

01. Don't Say Goodbye
02. Forever Angel (Acoustic)
03. The Temple Of The King
04. Heartbreaker
05. The Line
06. Sea Of Evil
07. The Curse Of The Chains
08. All The Rest Of My Life
09. Forever Angel
10. The Temple Of The Holy
11. Under The Gun

Line-up:

Johnny Gioeli: Vocals
Axel Rudi Pell: Guitars
Ferdy Doernberg: Keyboards
Volker Krawczak: Bass
Mike Terrana: Drums

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