ODYSSEA "Tears in Floods" (2004)
Power-Metal
Das Cover lässt nix Gutes erwarten. Ist aber ein schlichter Irrtum, denn die ital. Kapelle ODYSSEA legt eigentlich einen erfrischend quirligen Power-Metal auf's Nudelbrett... ja fast möchte ich "fröhlichen" noch einfügen...
Woran das liegt, ist einfach. Also zum einen überzeugt Herr Faraci am Ständer, der - jedenfalls für meine einfältige Bescheidenheit - das große Schnörkel-Los gezogen hat! Zum anderen weiß Schweinepiddler Pier Gonella an der Gitarre durch pfeilschnelle Präzisionsarbeit zu überzeugen, die nicht nur einmal gar jazzrockige Gebirgsregionen in Lichtgeschwindigkeit streift! Schade, dass an meinem Player der Drehwurm nicht zu regeln ist, denn ich kann dem Mann einfach nicht folgen! Würde die Klampfenarbeit gerne mal in reduziertem Speed, so Tönchen für Tönchen, nachvollziehen können! Jedenfalls ist das ein Unendlicher-Geschichten-Erzähler am Brett!! Einfach überwätigend!!! Kniefall...
Ansonsten agiert und harmoniert die stellenweise recht progressiv angehauchte Truppe auf einem Niveau und einer Bandbreite, die für das Genre keineswegs selbstverständlich sind. Schon gar nicht, wenn es sich um ein Debut handelt!
Die mitunter auffallend altmodisch-verstaubten Keyboard-Unterlegungen (besonders in Tracks 8/9 "Tears in Floods pt1+2") gefallen mir! Jawoll, das passt 100pro und darf gerne ausgebaut werden!! Ich liebe solche Treffen der Generationen! Außerdem steigern derart intelligente Seitenhiebe den Unterhaltungswert nicht unerheblich!
Die Scheibe läuft jetzt im vierten Durchlauf... leider bin ich bald mit dem Bügeln fertig. Mist! Nochmal schnell "Burning Time" auf der Bedienung drücken... Mist... Hose verbrannt...
Der sehr positive Gesamteindruck harmoniert mit der Ernsthaftigkeit (?) der Texte allerdings keineswegs. Das mag als Manko erscheinen, aber da in meinem Fall die Texte generell eine untergeordnete Rolle spielen, gibt es keine Minuspunkte, denn schließlich bespreche ich hier Musik und keine gedruckte Germanistik-Oper.
Fazit: Herzerfrischende Gute-Laune-Tortellini-Power, die absoluten Hunger auf den zweiten Gang macht!
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Tracklist:
01. Intro 02. Fly 03. The King 04. Falling Star 05. Burning Time 06. Try Again 07. Angels Cries 08. Tears In Floods pt1 - El Ultimo Canto 09. Tears In Floods pt2 - Miserable Man 10. Apocalypse pt1 11. Creatures
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Line-Up:
Carlo Faraci - Gesang Pier Gonella - Gitarre Steve Vawamas - Bass Chris Parisi - Drums Rob Tiranti - Guest Vocals Wild Steel - Guest Vocals
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