LACRIMA CHRISTI "Maskenball" (2001)
Progressiver Death-Crossover
Sehr witzig. Die "Final Attack" kommt gleich am Anfang! Ist aber mehr 'ne gepflegt verhaltene Overtüre, die allerdings mehr als neugierig macht!! Auf die falsche Fährte gelockt, zeigt "Angry Grief" aber umgehend, dass es sich hier um die logische Fortsetzung des ersten Longplayers "Spiegel" handelt. Düster und deftig packen Lacrima Christi gleich zu Beginn wieder unglaublich viele Ideen in nur einen Song hinein. Kaum hat man sich mehr als satt gehört, gaukelt das dritte Stück Zeit zum Luftholen vor. Aber es kommt wieder anders - denn "Christs for Lions Part II" - läßt den progressiven Güterzug erst so richtig über die Matte krachen! Wunderbar die nahtlos verwobenen Keyboard-Passagen! Wütend kommt der Titeltrack rüber. Die Welt ist ein "Maskenball", und das stimmt ja wohl!!! "Midnight" ist wieder so ein Trugbild. Ich warte auf den Donnerknall, aber diesmal kommt keiner. Genial! "Dance Zombie Dance" hält dann wieder, was es nicht verspricht... Nicht anders wird der Spannungsbogen in "Teufelsflöte" und "Bloodstone" gezogen. Jedoch stellen diese beiden Stücke keine übermäßigen Anforderungen an seicht gestrickte Ohren, was hier aber keine Kritik sein soll. Der letzte Track gaukelt nun tatsächlich 'ne "Final Attack" vor, welche dann aber leider nicht kommt... Tja - einmal mehr sind Lacrima Christi für jede Überraschung gut! Zweifellos ist der zweite Longplayer etwas "eingängiger" als der Vorgänger. Mit Kommerz hat das Ganze aber nichts zu tun, denn dazu ist auch dieses Werk (übrigens ohne den zweiten Gitarristen Karsten Goebel) wieder viel zu vielschichtig. Zweifellos wieder keine leichte Kost, aber dies wäre auch sicher nicht im Sinne der Erfinder! Sehnsüchtig warte ich auf die dritte Veröffentlichung - bis dahin tanze ich weiter auf dem Maskenball...
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Tracklist:
1. Final Attack 2. Angry Grief 3. Christs for Lions Part II 4. Maskenball 5. Midnight 6. Dance Zombie Dance 7. Teufelsflöte 8. Bloodstone 9. Thrilling Moments
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Line-up:
Daniel Kuhlmey: Keyboards Marco Gebert: Drums Daniel Richter: Bass & Vocals Gregor Zelazny: Guitars & Vocals
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