CD-Review

DREAMSHIP "Ancestral Voyage" (2002)

Internet-Prog


Ja was soll denn DAS schon wieder sein? Internet-Prog! Nie gehört? Ich auch nicht! Da "treffen" sich zwei Leute, die sich (angeblich) nie gesehen haben! Doch dazu später mehr...

Sorry vorab, dass ich schon wieder private Dinge mit einem Review verbinde. Verdammt unsachlich...
aber wieso eigentlich nicht? Manchmal gibt es einfach Dinge, die auf seltsame Weise miteinander verwoben sind! Wie dem auch sei - "Ancestral Voyage" ist (fast) zu schön für diese Welt...                          

Meine Endgültige hat mich oft gefragt, was das nun eigentlich war und was ich fühlte, als ich sie zum ersten Mal getroffen habe. Ich konnte und kann das nie auch nur annähernd befriedigend beantworten. Ich sehe das Bild noch heute - als sie mit ihrer Franzkiste auf jenen Parkplatz fuhr, ausstieg und mir ihre Hand reichte... und dann war da noch der erste Augenkontakt... einfach unbeschreiblich!
Nun nehmen mir DREAMSHIP einiges an Arbeit ab, denn das Intro "Ancestral Voyage" vermag meine damalige Stimmung bis ins letzte Detail zu beschreiben. Es ist einfach unglaublich aber es ist wahr! Ich brauche jetzt nur zu sagen: Ja Mary, GENAUSO war das damals! Scheißegal, ob mir das jemand abnimmt. Es ist einfach so.

Ach, wo habe ich mich musikalisch die letzten Jahre so rumgetrieben? Wurde alles irgendwie reichlich "metallisch"! Macht aber nix, denn nur so kann ich die Schönheit von DREAMSHIP begreifen! Timothy Martin und Ed Schaum führen uns auf Wege, die uns letztlich zu dem Punkt im Universum führen, wo jeder von uns seinen Platz hat...! Musikalisch liefern sie eine permanente Hommage an YES, die Erfinder des "Art-Prog" (und very best group ever)! Dezent werden Stimmungen aus so legendären Scheiben wie "Tales From Topographic Oceans" und "Close to the Edge" (beide 1973) oder "Relayer" (1974) "zitiert", ohne dabei auch nur den geringsten (sinnlosen) Versuch einer Kopie zu wagen! In einer verklärten Leichtigkeit zelebrieren uns DREAMSHIP eine sensible Fragilität... mit Happy End! Das ist einfach wunderbar - und wer's nicht glaubt, der kann mich mal!!!

Die Entstehung dieses Werkes ist  einzigartig. Die beiden Tüftler haben nie gemeinsam musizieren können (wollen?). Sie wohnen 3500km auseinander und trafen sich nie. Tonnenweise tauschten sie "Files" aus... und zwar via Internet!!! Somit dürfte es sich bei "Ancestral Voyage" um die erste CD handeln, die komplett über das Internet komponiert und produziert wurde!             
Zu was das Internet alles taugt! Sehr beeindruckend! Gehört zwar wieder nicht hierher, aber erinnert mich wieder an Mary, denn einst sind wir uns im Internet begegnet! Die besondere "Musik" ihrer Sprache konnte ich damals aus unzähligen Einträgen herausfiltern. Reiner Zufall - doch der Austausch von "Daten" reichte mir auf die Dauer nicht...
Und das war gut so, denn now we found our place "in the grand scheme"!

"I looked into the cloudy future
To see what things might be
And if you hold on to that future
Then all these things can be..."
("Final Destination"!!!)

Ob sich die beiden inzwischen getroffen haben...?

Fazit: Die Schönheit dieser "Internet-Phantasie" ist überwältigend!

"Let your soul come dance with me,
In your arms I'm free again,
In your arms I'm whole"...
("The Crystal Stream"!!!)

Unendlichen Dank!


Thomas Lawall - Februar 2004 (Überarbeitet im November 2004)
- Für Mary (...your love lights the darkness!) und DREAMSHIP -
 

 

Tracklist:

01. Ancestral Voyage
02. The Young Man
03. The Traveler The Wanderer
04. Touching The Future
05. My Machine Alive
06. Silent Echoes
07. Leaves Of Gold
08. The Crystal Stream
09. Forest Dream
10. The Journey
11. The Letter
12. Final Destination

Line-up:

Timothy Martin:
Keyboards, rhythm guitars, lead vocals, drums

Ed Schaum:
Acoustic, electric, 12-string, classical and slide guitar, backing vocals

 

Für Fragen, Kritik und Anregungen steht unser Forum zur Verfügung

Home News Literatur Gedichte Kunst Philosophie Schräg Musik Film Garten Küche Gästebuch Forum Links Impressum