DOVER "I was dead for 7 weeks in the city of Angels" (2001)
Party-Rock
Geschieht mir wirklich recht! Der reichlich ungewöhnliche CD-Titel machte mich total neugierig. Und das Review im EMP-Magazin (1. Ausgabe 2002) ebenfalls. Also wollte ich mir die spanischen "Volkshelden" mal geben...
"Nachdenklich und molltrunken"??? Hääää? Und vom "bewegenden Kontrast zwischen musikalischer Härte und melodiöser Schönheit" spüre ich rein gar nichts. Ärger schon eher! Denn dieser partylastige Abi-Ball-Sound geht mir nicht rein. Beispiel: "Lady barbuda" beginnt zwar wuchtig korrekt, doch Sängerin Christina bringt den Zug schnell wieder auf die Schmalspur zurück!
Ähnliches geschieht in "King George", wenn auch mit umgekehrten Vorzeichen. Die rotzfrechen Punk-Gitarren zeigen zwar, wo es lang geht, doch das Heulgeboje der Sängerin macht alles wieder putt! In "Big Mistake" wird dann gar zum Stehblues gerufen. Ist das schön! Wer gerade keine zahngespangte, blonde Dachlatte verfügbar hat, kann die Verschnaufpause nutzen, um sich das zweite und letzte Bierchen (denn mehr dürfte diese Klientel wohl nicht vertragen) zu greifen, um bei der nächsten pupertären Mitgröhlnummer dann doppelt so laut mitlallen zu können. Anschließend fällt man sturzbetrunken in die nächste Ecke, und in Tiefschlaf. "Verpassen" tut man dann u.a. Track 7, der wieder das volle Brett vorgaukelt, sich aber wiederum in ultradünnes Sperrholz verliert. Kanonenschläge, serviert auf Luftpostpapier...
"I hate everybody" und alles was sonst noch so geboten wird, versprüht bestenfalls den Charme einer ambitionierten Schüler-Combo. Nicht mehr, ABER auch nicht weniger, denn die scheinbar unverbraucht wirkende Spielfreude von Dover gibt zu berechtigten Hoffnungen Anlass!!!
Zum finalen Langweiler "Cold" wollte ich noch was sagen...
Ach nee, ich hör jetzt lieber auf, bevor mir die Dover-Gemeinde eine mit Gänseblümchen gefüllte Panzerfaust vor die Mütze knallt.
Dover geht's nimmer! Doch ich schätze mal, dass die Platte auf unserem nächsten Kindergeburtstag der Renner sein wird. Immerhin!
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Tracklist:
01. My secret people 02. Better day 03. The weak hour of the rooster 04. Lady barbuda 05. King George 06. Big mistake 07. Recluser 08. Astroman 09. Surrender 10. I hate everybody 11. As I said 12. Jeath rocker 13. The last word 14. Love is a bitch 15. cold
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Line-up:
Cristina Llanos: vocals, guitar Amparo Llanos: lead guitar Alvaro Diez: bass Jesus Antunez: drums
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