CD-Review

DEAD SOUL TRIBE "A Murder Of Crows"

Traum-Prog


Wenn Krähen zu sehr leiden...

... kann das nix Gutes bedeuten! Nü ja, meine Zeilen zum DEAD SOUL TRIBE-Debut waren dem einen oder anderen Leser zu positiv. Mal sehen wie es jetzt beim Nachfolger "A Murder Of Crows" aussieht. Vielleicht zu schlecht...? 

Auf mein Gänsehautbarometer ist halt Verlass... Doch zunächst ein Blick auf die Riffjus der werten Kollegen. Und wieder sehe ich betroffen eine seltsame Unisono-Positiv-Beurteilung, die ich -wie schon so oft- nicht ganz kapiere.
Ok, die erste Scheibe war sensationell, aber kein einziges Stück der neuen lässt meine interne Skala so ausschlagen wie z.B. "Coming Down" oder "Into The Spiral Cathedral". Ausnahme bildet da aber das intellektuelle Prog-Brett gleich zu Beginn. "Feed Part I: Stone by Stone" funzt derart vielversprechend rüber, dass es mir fast die Söckchen abrollt. Das tranige Gitarrengejaule in "Part II: The Awakening" verleitet mich dann aber fast schon ins Gegenteil... Gähn!

"The Messenger" bildet endgültig den Startschuss für Einfachschonzuvielgehörtes. Schlicht langweilig, auch wenn ich beim nächsten Stück kurz die Äuglein ungläubig aufriss, ob der gelungenen "Tony Iommi"-Parodien! (Holde 13 Jahre war ich damals, als der schwarze Sonntag über uns hereinbrach...).
Nu ja - spätestens ab Nr. 6 hat man sich eingehört und läßt sich in diesen literarischen Melodienreigen fallen. Ich schwanke zwischen Begeisterung und Enttäuschung (letztere aber auf hohem Niveau, klar?!). Und wieso habe ich dauernd das doofe Gefühl, dass hier irgendwas FEHLT!? Habe ich etwas überhört oder höre gar etwas, was gar nicht da ist??? Ach, ist doch egal.

Zum Schluss hüpft Mr. Ian Anderson kurz über die Bildfläche - aber Schbass beiseite: "Black Smoke and Mirrors" ist das absolute Highlight der Platte. Da ist er wieder - der geniale Spannungsbogen... Und hier frage ich mich immer wieder, ob ich nicht ganz schnell den Radiergummi ansetzen soll! Mach' ich aber nicht, denn erst im vorletzten Track wird gehalten, was der erste versprochen hat!!!
Damit keine Missverständnisse auftreten - ein "klares" Fazit: Die Scheibe ist saugut und tausendmal besser als der ganze seelenlose Müll, der uns täglich auf die Matte flattert, aber sie gefällt mir einfach nicht bzw. da ist so ein "missing link". Alles klar? Ne? Na mir auch nicht!

Hmmmm... bin mir aber ganz sicher, dass es beim dritten Longplayer wieder ganz anders aussehen kann. Und dann kommt sie vielleicht wieder - die Gänsehaut! Bitte! I've been waiting for too long...


Thomas Lawall - Oktober 2003 (Überarbeitet im November 2004)
 

 

Tracklist:

 1.Feed Part I: Stone By Stone
 2.Feed Part II: The Awakening
 3.The Messenger
 4.In A Garden Made Of Stones
 5.Some Things You Can't Return
 6.Angels In Vertigo
 7.Regret
 8.Crows On The Wire
 9.I'm Not Waving
10.Flies
11.Black Smoke And Mirrors
12.Time (Bonus Track)

Line-Up:

Devon Graves:
Voice, Electric Guitar,
Acoustic Guitar,
5 String Bass,
Flute, Keyboards

Adel Moustafa: Drums

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