MOONSORROW - Tulimyrsky (EP 2008)
Pagan-Metal
... der allerersten Güteklasse. Normalerweise besprechen wir in TOM UND MARYS WEBZINE keine EPs, aber in diesem Fall müssen wir eine Ausnahme machen. Denn wenn einem so viel Gutes wird beschert, ist das durchaus ein paar Zeilen wert und gar eine anständige Platzierung in den Charts.
Um die Wartezeit bis zum nächsten Album zu verkürzen, haben sich MOONSORROW etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Den Fans wollte man ein interessantes Gesamtpaket bieten, weshalb die Scheibe bis zum Anschlag gefüllt wurde. Zwei alte Demo-Songs wurden aufpoliert und auf Vordermann gebracht. Die nun auf den neuesten Stand aktualisierten Tracks drei und vier erinnern an die Anfangszeiten der Kapelle. "Taistelu Pohjolasta" schlägt wie eine Atombombe ein - hier gibt es keinen Millimeter Raum für Kompromisse. "Hvergelmir" kracht in die gleiche Kerbe, deutet aber gleichwohl mehr epische Wucht an.
Dazu gesellen sich ein Cover von METALLICA's "For Whom The Bell Tolls" sowie das ebenfalls gecoverte "Back To North", was als Hommage an MERCILESS verstanden werden will. Witzigerweise kenne ich die Originale gar nicht bzw. habe im Moment keine musikalischen Daten auf meiner Bio-Festplatte greifbar. Deshalb hören sich für mich die Songs an, als ob sie selbstredend zum ureigenen Inventar gehören.
Der einzige wirklich neue Song ist der erste. Mit schlappen 30 Minuten bietet dieser völlig abgedrehte Geniestreich einen gewaltigen Orkan zwischen folkigen Passagen und völlig entfesselter Raserei. Ich hab ja schon viel gehört, aber das schlägt dem Fass doch nun wirklich den Boden aus! Wie hier völlig verschiedene Musikrichtungen verwoben werden, ist ein Kunstwerk für sich. Das ist kein sinnfreies Runterdudeln von Folk im Schlafrock und andererseits auch keine stupide Ballerogie für gehirnamputierte Dreschflegel. MOONSORROW erschaffen einen monumentalen Soundtrack um dunkle Machenschften in der Vergangenheit und verschachteln die unterschiedlichsten Stilelemente progressiv und in epische Größe. Intelligenter kann man Pagan-Metal nicht komponieren.
Sind die fast 70 (!) Minuten vergangen, heißt das noch lange nicht, dass man das Maul vor Staunen schon wieder zubekommt ...
Fazit: Kilometerbreites Historiendrama und Zugaben satt. Pagan für die Oberstufe.
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Tracklist:
1. Tulimyrsky 2. For Whom The Bell Tolls (Metallica - Cover) 3. Taistelu Pohjolasta 4. Hvergelmir 5. Back To North (Merciless - Cover)
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Line-up:
Henri Sorvali: Lead and rhythm guitars, keyboards Marko Tarvonen: Drums and percussion Mitja Harvilahti: Lead and rhythm guitars Ville Sorvali: Bass, lead vocals Markus Eurén: Keyboards
www.moonsorrow.com
www.myspace.com/moonsorrowofficial
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