CD-Review

LORD VICAR - Fear No Pain (2008)

Doom-Metal



Na ja, in dem Fall war klar, dass ich mit der Stimme so meine Probleme haben werde. Ein wenig zu ausdruckslos und allzu flennerig in der Intonation, wirft mir der gute Chritus (TERRA FIRMA) einige Knüppel zwischen die Hufe. Gleich zu Beginn geht es mit dem tranigen "Down the Nails" an den Start und sofort bleibt der Sangesfürst, welcher sich einst schon bei COUNT RAVEN und SAINT VITUS ein bis zwei Medaillen verdient hat, in sämtlichen Startlöchern kleben. Allerdings kann der Rest der Kapelle um Peter Vicar bzw. Inverted, ex-Gitarrist von REVEREND BIZARRE, den schwächelnden Gesang mühelos ausbügeln, denn dieser Sound ist amtlich ... und schon deshalb kann ich die Höchstwertung nicht unterlassen.

Obwohl das gepflegte Orchester mit "Pillars Under Water" einen Sack Kohlen nachschippt und somit etwas mehr Dampf auf die Matte pflügt, bleibt man den fundamentalen Traditionen des Genres treu, wobei ich mir jetzt die obligatorischen Vergleiche mit den in diesem Zusammenhang (zwangsläufig) immer wieder gern genannten Kapellen verkneifen will. Vor allen Dingen den Vergleich mit der EINEN Band! Ich meckere lieber am Gesang weiter, denn etwas höhere Passagen wie "Mutilated feet dance in the night" sollte sich der goldige Lord dann wirklich verkneifen, denn das Gejaule berührt kurz die Schmerzgrenze.

Aber wie gesagt kann LORD VICAR, ganzheitlich gesehen, mit genannten Minuspunkten leben, und nach mehreren Hördurchgängen haben sich die Lauscher eh defragmentiert und akzeptieren den Katzenjammer, als wenn nichts gewesen wäre. Spätestens im dritten Track "Born of a Jackal" fährt die Walze wieder auf gediegene Mopsgeschwindigkeit herunter ... wieso mich das Hauptthema aber immer wieder an eine oder mehrere Nummern von IRON MAIDEN erinnert, kann ich im Moment nicht so recht zuordnen (evtl. "Fortunes of War" von X-Factor 1995?).

Ist auch völlig egal, denn das Gesamtwerk steht für sich selbst, und es dürfte verdammt schwierig sein, den ersten Longplayer der finnischen Doom-Traditionalisten zu toppen, zumal sich LORD VICAR von Track zu Track steigern. Den Spannungsbogen bis zum grandios-getragenen Finale "The Funeral Pyre" derart knackig zu steigern, ist schon eine Kunst für sich ...

Fazit: Referenzscheibe in Sachen Doom.

 

Bewertung: 12/12

Thomas Lawall - Juni 2009

 

 

Tracklist:

1. Down the Nails
2. Pillars Under Water
3. Born of a Jackal
4. The Last of the Templars
5. The Spartan
6. A Man Called Horse
7. The Funeral Pyre
 

Line-up:

Chritus: Vocals
Peter Inverted: Guitars, Hammond, Mellotron
Jussi "Iron Hammer" Myllykoski: Bass
Gareth "Millington Steele" Millsted: Drums and percussion


www.myspace.com/lordvicar
 

 

 

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