CD-Review

COMING FALL - Kill the lights (2008)

Blackened Death-Metal



... und noch viel mehr! Hurra, jetzt überfallen die Sachsen das Land, und die Herrschaften haben echt das große Gnaden-Los gezogen! Das ist eine der bärenstärksten Produktionen in Sachen Black-Death, die mir jemals untergekommen ist, mein lieber Scholli! Schon nach den ersten Takten war klar, dass ich hier keinesfalls weniger als die Höchstnote geben kann!

Das Zwickauer Kurorchester begeistert mit einer kapitalen Schweinemucke, die sich gewaschen hat. Mit nordischer Gewalt und gnadenloser Präzision sägen sie sich ohne jeden Umweg ins Ohr und gleich beim fulminanten Opener "Under The Black Wings" bekommen wir die Marschroute in die Fresse geschleudert. Doch halt, hier ist keineswegs Dauergeknüppel und Endlosgeschrubbel angesagt, sondern man variiert das Tempo ebenso extrem wie unterhaltsam. Der zweite Kracher im Bunde nötigt mit Dinosaurier-Breaks der höchsten Gewichtsklasse zu Standing Ovations, mein lieber Mann. Das könnte tausend Jahre so weiter gehen ...!

"Final Sacrifice" ist so eine Suicid-Story der eindringlichen Art. Hmja, sicherlich nicht jedermanns Sache, aber sehr gut in Szene gesetzt und von einem bestimmten Standpunkt aus sicherlich nachvollziehbar. Bemerkenswert ist wiederum der Tempowechsel, denn nun begibt man sich in doomiges Gelände! Welch angenehme Überraschung, denn auch dieser Ausflug überzeugt auf der ganzen Linie - in meinem Fall und Empfinden übertrifft sich die Band damit sogar selbst. Mit dieser Nummer hätten die Sachsenkrieger auf dem diesjährigen Doom Shall Rise sicherlich fulminös abgeräumt. In die gleiche Kerbe - nur ganz anders - haut das ebenso moderate wie weltferne "Instrumentally Fallen", denn langsam, sehr langsam wird die Welt untergehen...

... doch zuvor geht es noch ordentlich zur Sache, weshalb der siebte Track auch nahtlos in den nächsten Song übergeht. An diesem schweinegeilen Übergang kann ich mich nun wirklich nicht mehr satthören. Das ist echt ne Riesenmarke! "From The Summit Of The Pyramid" liefert ein Bombardement von Breaks auf die Matte, die einfach nur begeistern und für Maulsperren sorgen. Doch damit nicht genug, denn der letzte Track multipliziert die vorangegangenen Großtaten nochmals ... gibts das ... ?

JAWOLL! Abwechslung kommt also auf "Kill the lights" keinesfalls zu kurz, da nicht selten zwischen Lichtgeschwindigkeit und Schneckentempo gewechselt wird. Dies zeugt vom Anspruch der Kapelle, ausgetretene Pfade zu verlassen, um dem hungrigen Volk nicht ewig den gleichen Brei zu servieren. Hier sind keine seelenlosen Dreschflegel am Werk, sondern großartige Musikanten der ganz harten Fraktion, die aber weitaus mehr können als nur die Nackenmuskulatur zu beanspruchen. Neun gnadenlose Songs mit Hirn brettern hier durch die Walhalla und ich bete zu allen Göttern, dass dieses kreative Getöse niemals verhallen möge.

Und wie man hört, wird mein Wähnen wohl erhört werden, denn an neuem Material wird fleißig geschraubt. Der Blackanteil soll zugunsten von Death mit Melodie etwas heruntergefahren werden, wobei man sich von weichgespültem Melodic-Death ausdrücklich distanziert. 2010 werden dann neue Aufnahmen angepeilt. Wir sind ganz Ohr und schön ...

... dass Zukunft wieder Sinn macht!

Fazit: Schwertransport mit Überbreite. Absolutes Überholverbot!

 

Bewertung: 12/12

Thomas Lawall - Mai 2009

 

 

Tracklist:

01. Under The Black Wings
02. Infallibility Lost
03. Seven Sealed Gates
04. The Plague Of This World
05. Final Sacrifice
06. Dark Enlightenment
07. Instrumentally Fallen
08. From The Summit Of The Pyramid
09. Coming Fall
 

Line-up:

Thomas: Gesang
Marian: Gitarre
Mirko: Gitarre
David: Schlagzeug
Jan: Bass

www.myspace.com/comingfall666
 

 

 

 

 

Für Fragen, Kritik und Anregungen steht unser Forum zur Verfügung

Home News Literatur Gedichte Kunst Philosophie Schräg Musik Film Garten Küche Gästebuch Forum Links Impressum