CD-Review

BLUTWURST BREATH - Black Past 1999-2007 (2008)

Electro-Blast-Metal-Core



Also, das Teil hier geht völlig in Ordnung, denn wir erhalten einen ziemlich globalen Überblick über die nicht unvielen Veröffentlichungen des Düsseldorfer Panikorchesters.

Mit dem Promo-Tape "Volume 1" ging es 2000 los. Im gleichen Jahr und 2001 folgten die Mini-CDs "Feed Me" und "Legacy Of Shit". Den ersten Longplayer "Bath In HCL" kreierten BLUTWURST BREATH 2002, dicht gefolgt vom zweiten Streich "Temptation" ein Jahr später. Zwischendurch gab man Gastspiele auf drei Samplern "Deathophobia VIII" und "Liebe, Autos, Abenteuer", bevor 2004 schon die dritte CD "Nuts"erschien. Danach erhielt ein weiterer Sampler nette Gesellschaft (Underground Domination Vol. 1) und 2005 erschien dann die dritte Mini-CD "Eat This". Mit "Flowers Of Evil" brachten die Elektro-Metaller dann 2006 bereits den vierten Longplayer heraus.

Soweit die guten Nachrichten. Es folgen die schlechten ... denn sämtliche Tonträger sind ausverkauft. Und das Dumme daran ist, dass sie restlos ausverkauft sind! Also nix mehr mit Sammlerglück, Rente aufbessern und so - der Zug ist abgefahren ...

Na ja, nicht ganz, denn nun gibt es ja "Black Past" und wir erhalten den schon zitierten globalen Überblick und jede Menge gute Unterhaltung dazu. Doch halt, denn wer jetzt aalglatte Standardkost erwartet, wird heftigst enttäuscht werden. Die blutigen Wurstler musizieren so ziemlich zwischen allen Stühlen und scheren sich einen Dreck um eingefahrene Konventionen. Die exclusive Schublade "Electro-Blast-Metal-Core" passt haargenau auf den Eimer ... und auch wieder nicht, denn nichts ist hier in klaren Strukturen erkennbar. Der allgegenwärtige Computer mixt alles gnadenlos durcheinander - selbst der Gesang ist aus der Konserve. Von wahrer Reinkultur also keine Spur.

Und wohl auch nicht so gedacht. Die Songstrukturen entziehen sich sowieso jeder vernünftigen Logik und bei mir rennt so etwas offene Türen ein. Ich kann mir nicht Tag für Tag die gleiche glatt produzierte Scheiße anhören. Genausowenig gehen täglich gehobenes Niveau und progressive Kopflastigkeiten oder wieder das Gegenteil im Schall: Breitseiten ohne Ende.

"Black Past" liefert einen Querschnitt durch ein eigenbrötlerisches musikalisches Einzelgängertum, und wer in der Lage ist, Bands wie OVO oder ALOS in etwa nachvollziehen zu können, wird auch diesen vermeintlich zugemüllten Wegen folgen, um somit dem perfektionierten Alltag für knapp 78 Minuten ein Schnippchen zu schlagen.

Fazit: Schräger Underground für Querhörer.

 

Bewertung: 5/12

Thomas Lawall - Februar 2009

 

 

Tracklist:

01. B.I.B.
02. Night Of The Lepus
03. Deus Lo Vult
04. K.C.B.
05. Robotrock
06. Black Past
07. H0 Death Train
08. Black Deeds Of Independence
09. A.L.O.S. (Flock On!)
10. Rotten Head
11. Jaws Of The Sea
12. Day Of The Saxons
13. Genetic Executioners
14. Nuts
15. Frankenstein In Hiroshima
16. Carnal Career
17. Amazonas Terror
18. Godzilla Unleashed
19. Screams In Black City
20. The Creeper
21. Pornogod (-zilla)
22. Dirty Talk
23. Flesh Eating Mothers
24. Pornogod (-zilla)
25. Tunnelbohrer
 

Line-up:

Guido Birsl: Gitarre, Bass, Vox, Keyboards, Drum-Programming
Heiko Linck (2001-2006, Gitarre)


www.blutwurstbreath.de

www.myspace.com/blutwurstbreath

 

 

 

 

 

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