SHOCKWAVE RIDERS
"Early Tapes" Teil 1-4 (2006)
Independent
Gebrauchsanweisung für dieses Review: Die ersten beiden Absätze bitte mit gedämpftem Schall (vor)lesen. Im dritten Absatz ist die Stimme dann "etwas" zu erheben...!)
War es ein Märchen? Eine Legende gar... oder schlicht ein schöner Traum? Woher stammten die Gerüchte und Geschichten aus alter Zeit und fernen Tagen? Nie haben wir den Glauben verloren, doch die Hoffnung schwand, wie das Licht einer sterbenden Kerze. Aus der Traum. Was wir nicht besitzen können oder dürfen, nährt stets unser unstillbares Verlangen. Wo soll all unser Wähnen endlich Frieden finden? Wehe uns Verlorenen...
Und doch ist Wahrheit jetzt, was unerreichbar uns schien...! Die SHOCKWAVE RIDERS haben ihr Tabernakel geöffnet, um uns mit dem Allerheiligsten zu segnen und zu beglücken. Will heißen:
Endlich rücken sie die verdammten "Early Tapes" raus, verflixt und zugenäht!!!
Ein Gag? Nö, das ist ernst gemeint. Und total ernst ist die Tatsache, dass es sich um eine strengstens limitierte Auflage von nur 100 Exemplaren handelt! Tja Herrschaften, somit ist also keinerlei Zeit zu verlieren, denn DIESE Edition ist nun wirklich ein absolutes Sahnehäubchen in eurer Sammlung... ach was sag ich, eigentlich sind es ja vier!
Natürlich handelt es sich bei den "Early Tapes" um nichts anderes als eine Neuauflage des legendären Erstlings "Welcome To The Futureshock - Ride The Shockwave" (2001)! Die restlos ausverkauften Scheiben haben längst ihre glücklichen Besitzer gefunden und der Rest der Menschheit neidet es ihnen! Damit ist jetzt Schluss. Zumindest für 100 Auserwählte...
Die Band hat sich die Mühe gemacht, alle vier Tracks separat auf Mini-Scheiben zu pressen! Das ist ebenso originell wie hübsch anzusehen und steigert den ohnehin kultigen Charakter des "Materials". Alles Handarbeit (incl. Kartoffeldruck auf der Cover-Rückseite...). Insider kennen die Songs natürlich alle. "Parallel Milkyway" erzählt die Geschichte eines Schokoladenriegels und einer verpatzen Einladung zum Tee. "Blue" möchte ich nur noch hören... aber nie mehr sein! Die ambivalenten Stimmungen setzen sich auf "Moons Rise" fort. Wenn diese gewissen Bilder kommen, fällt die Sonne ins Meer... und "Let's work" ist ein munterer Aufruf, der uns zu Dingen motivieren soll, die wir dann doch lieber bleiben lassen...
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Parallel Milkyway
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Blue
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Moons Rise
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Let’s work
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Musikalisch orientieren sich die SHOCKWAVE RIDERS, heute wie damals, an sich selbst. Natürlich haben Ausdruck und Interpretation mittlerweile ein ganz anderes Niveau erreicht. Das mag (auch) an der -ich sag jetzt mal- etwas "zurückhaltenden" Produktion liegen. Nü ja, aber was will man erwarten, wenn in einer Hafenkneipe in Ulm produziert wurde, statt wie gewohnt auf hoher See!
Damals blickte die Band zu den Sternen und heute blickt sie von diesen herunter! Die Musik der SHOCKWAVE RIDERS ist eine reale Fata Morgana. Sie ist greifbar im Hier und Jetzt und dennoch ist sie ein Traum. Nun dürfen wir an den Anfang dieser phantastischen Reise zurückkehren. Es gab tatsächlich ein Leben VOR "Public Diary"...
Fazit: Traumbild mit zwei Damen. Early Tapes. Early Kult!
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Line-up:
Astrid "Burn" Lang: Gesang, Gitarren, Pandaemonium Ingrid "Skye" Lang: Gesang, Synthesizer, Soundprogrammierung
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