RUNEMAGICK "Invocation of Magick" (2006)
Doom-Death
Also, seit meine Allerwerteste mir diese Scheiblette auf den Schreibtisch geknallt hat, ist nix mehr, wie es unlängst war. Das ultrageile Gerät ist limitiert und trägt das Nümmerchen 595 von 999. Ich darf allen Doomköppen, die noch nicht zugeschlagen haben sollten, dringendst empfehlen, diesen Sattelschlepper sofortigst zu ordern. So was ähnliches haben auch wir gemacht - nämlich umgehend sämtliche Longplayer der Kapelle geordert! Langsam komme ich aber mit dem Nachzählen nicht mehr mit, denn acht Schrapnellen sind bereits eingetroffen ...
So wie das aussieht, ist die oben genannte also der neunte Longplayer der schwedischen Slowplayer. Völlig durch den Wind, versuche ich das Gehörte in Worte zu pressen, was fast an Unmöglichkeit grenzt, denn permanent laufen die alten Sachen und - eben eingetroffen - auch noch die aktuelle Scheibe "Dawn of the End". Wo also anfangen?
Ich hab keine Ahnung, aber eins weiß ich: die Scheibe ist so fäätt wie selten gehört. Eieiei, da basst alles - sozusagen. Tante Emma legt eine granaten Matte vor, auf welcher sich die beiden Restmusikanten gnadenlos austoben können. Mein lieber Scholli, ich bin platt. Wie ne Flunder. Erschlagen von einem tonnenschweren Brei aus unheiligem Getön - SO wird jede Beerdigung zur rauschenden Ballnacht!
Nun ist der flotte Dreier nicht gerade so munter, wie diese Redewendung verspricht, dafür aber umso fetziger. Ein Widerspruch zwar, aber diese Gezeitenlupe hat tatsächlich Schmackes ohne Grenzen und ist absolut nix für Schmalspur-Softmetaller. Neben aller Liebe zum bleigediegenen (Funeral-)Doom bleibt der Wunsch nach einer zügigeren Exekution also nicht immer unerfüllt. Und das Gebot der Abwechslung erst recht nicht. "Invocation of Magick" zündet mit jedem Takt. Keine Chance also, vorzeitig auf der tranigen Doom-Auslegeware elendig zu verrecken, denn vorher wird der Vorleger in seine Bestandteile zersägt ...
Rattenkrass ist der letzte Track der Doom-Death-Implosionisten. "Witchcraft Gateways" fällt völlig aus dem zunächst gegebenen Rahmen, entwickelt sich irgendwie asiatisch, reduziert sich alsdann auf sphärische Klänge, verschwindet schließlich im Nichts, pausiert minutenlang ... um sich schließlich in gruseliger Tiefe wiederzufinden. Dort gibt es nu echt keinen Himmel mehr ...
Mein Einstieg ins RUNEMAGICK-Imperium konnte gelungener nicht sein. Das hat was! Und wie (fast) immer, können 24 Buchstaben nicht annähernd das beschreiben, was die Lauschtrichter einfangen. Egal. Jedenfalls hat kaum ein fundamentaler Düsterbolzen mehr die Stimmung gehoben - auch wenn es Särge vom Himmel regnet. Das ist amtlich - endgültig - und ganz und gar nicht besenrein!
"Follow me, and I will make you fishers of souls"
Fazit: Höllenpracht! Pflichtblei!
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Tracklist:
1. Preludium Apocalypsis 2. Invocation of Doom Runes 3. Black Magick Sorceress 4. Fisher of Souls 5. Lower Worlds 6. The Devils (Imperium Magnum Infernalis) 7. Conjuration of the Black Shape 8. Witchcraft Gateways
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Line-up:
Nicklas Rudolfsson: Guitars/Voice/Fx Emma Karlsson: Bass Daniel Moilanen: Drums
www.runemagick.se
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