CD-Review

REDEMPTION "the Fullness of Time" (2005)

Prog-Metal


Donnerwetter, jetzt geht's aber ab! Mit ihrem zweiten Album liefern REDEMPTION ein hochkarätiges Konzentrat, welches jeden ordentlichen Prog-Metaller sofort auf die Matte zwingt. Hier gibt's aber nix auf die Fresse, sondern ordentlich was auf die verwöhnten Ohren!

Solche 100%igen Scheiben wie "the Fullness of Time" gibt's selten, und freuen den Autor nun ganz besonders, zumal dieser die Band bislang nicht kannte und nur wegen einer popeligen Tageszeitungs-Notiz gekauft hatte.

Als erstes fällt eine außerordentlich komplexe, aber gleichwohl sehr aufgeräumte Struktur auf. Hier gibt es keinen Millimeter Platz für Zufälle und Lückenbüßer. Hier stimmt alles, hier befindet sich alles an dem ihm zugedachten Platz, hier herrscht Ordnung und kein kreatives Durcheinander!
Ob nun feinfühlige Melancholie oder die ungehobelte Dreschmaschine ausgepackt wird - alles wirkt wie  "von oben" gesteuert. Dies geschieht aber nicht im Sinne eines Diktators, sondern hier wirkt ein wahrhaft genialer Musiker und Dirigent. Er heißt Nick Van Dyk. Musik und Texte stammen alle aus seiner Hand, doch der tollste Komponist braucht die Hilfe ausführender Organe.
Diese Unterstützung verschaffte er sich mit einer wahrhaft handverlesenen Truppe, allen voran Sangesgigant Ray Alder (FATES WARNING), der nunmehr fest engagiert sein soll und Brettschneider Bernie Versailles (AGENT STEEL), der sich für das eine oder andere monumentale Gitarrengebirge verantwortlich zeichnet. Nicht minder bemerkenswert sind die beiden Bass- und Schlagwerk-Fundamentalisten James Sherwood (PRYMARY) und Chris Quirarte.

Das nenn' ich mal eine gesegnete Truppe, die uns Hartwurst-Proggies eine recht abenteuerliche Mischung aus PAIN OF SALVATION, EVERGREY und VANDEN PLAS präsentieren. Die ausgewogene Balance dieses Werkes bildet den Schlüssel zum Erfolg und gleichzeitig das Fundament für eine wohl hoffentlich sehr umfangreiche weitere Evolution dieser kreativen Kraftheimer! Mit "Balance" meine ich die harmonische Ausgewogenheit der Kompositionen insgesamt. Komplexität endet bespielsweise nicht in einem intellektuellen Irrgarten, sondern bewegt sich immer auf nachvollziehbaren Pfaden. Melodische Passagen versiegen nicht in flacher Eingängigkeit, sondern werden durch den musikalischen Anspruch der Protagonisten einer permanenten Sublimierung unterzogen...

Äh... ja. Kurzum, das scheint mir eine DER Prog-Metal-Platten des Jahres zu sein, oder was?!

Fazit: Prog-Metal für Anfänger UND Fortgeschrittene. Knallharte Melodik. Sensibles Donnerwetter.

 

Thomas Lawall - September 2005

 

 

Tracklist:

1. Threads
2. Parker's Eyes
3. Scarred
4. Sapphire
The Fullness of Time:
5. I. Rage
6. II. Despair
7. III. Release
8. IV. Transcendence

 

Line-Up:

Ray Alder: vocals
Nick Van Dyk: guitars, keyboards
Bernie Versailles: guitar 
James Sherwood: bass
Chris Quirarte: drums

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