IDAN RAICHEL "The Idan Raichel Project" (2006)
World-Music
"Our ability to live in peace with each other depends first and foremost on our ability to accept all that is different between us.
I want to get closer to you, but let me be who I am. I welcome you coming closer to me, while respecting who you are.
On our own individual paths we are all looking for the bread, the water, the wind and a dignified life.
And yes, we all cling to love."
IDAN RAICHEL
Fast war ich geneigt, diesen Worten nichts mehr hinzufügen zu wollen. Idan Raichel, in Tel Aviv geboren, hat eigentlich schon alles gesagt. Deshalb begnüge ich mich mit einigen wenigen Fakten zu dieser ungewöhnlichen Platte. Na ja, so ungewöhnlich nun auch wieder nicht, denn einige Songs ("Bo'ee", "Mi'Ma'amakim", "Im Tachpetza") erinnern sofort an die Tüfteleien von DEEP FOREST.
Dieses "dritte" Album von IDAN RAICHEL ist eine Zusammenfassung der beiden Vorgänger, die hierzulande nicht erschienen sind. Bleibt zu hoffen, dass jetzt endlich jemand zuhört.
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IDAN RAICHEL verbindet äthiopische, arabische, jemenitische und afrikanische Elemente mit leicht verdaulichem Pop westlicher Prägung. Nun kann man das wieder so oder so sehen. Ich würde mal behaupten, dass in diesem Fall die Pop-Schiene als legitimes Transportmittel fungiert. Besser kann man völlig fremde Klänge und Harmonien nicht nach Europa (und sonstwo) transportieren. Reggae- und Rap-Ansätze ("Ayal-Ayale", "Be'Yom Shabbat", "Brong Faya") sind weitere Zugangsportale und rechtfertigen den weltmusikalischen Ansatz. Und damit will ich es auch schon bewenden lassen, denn was hier geboten wird, ist einfach zu vielfältig. Deshalb verzichte ich auch auf ein klassisches "Line-up". Es sind einfach zu viele Musiker, und das kann ich nun wirklich nicht alles abschreiben. Die Besetzung variiert bei jedem Song ... und die Rollenverteilung sowieso. IDAN RAICHEL glänzt als Hauptdarsteller an div. Tasteninstrumenten und als Sänger, aber er kann sich einem Song auch unterordnen. Mal agiert er als Bassist, als Background-Sänger oder spielt einfach nur Ziehharmonika ("Ulai Ha'Pa'am"). Was soll's ... Blablabla ist hier fehl am Platze. Zuhören ist angesagt!
Fazit: Federleichtes Schwergewicht. Musikalische Friedenstaube. Realer Traum.
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