PLANET X "Quantum" (2007)
Jazz-Rock
Tja, das ist jetzt eine von den Instrumental-Platten, bei welchen der Gesang nicht nur fehlt, sondern einfach überflüssig ist. Für ein Mikrofon gibt es nicht den geringsten Millimeter Platz.
Das inzwischen auf ein Duo geschrumpfte Projekt der Herren Sherinian und Donati nennt das neueste Machwerk "Quantum", und es ist auch eins, nämlich ein substantiviertes Neutrum von quantus (wie groß, wie viel). Das sagt natürlich alles ...
... und auch nichts. Selbst die neun Titel der Platte sagen (mir) wenig. Diese Unterteilung ist völlig überflüssig, denn letztlich handelt es sich um eine einzige Nummer, eine Grundidee, die permanent von einer anderen Seite beleuchtet wird. Unter Zuhilfenahme zweier Lead-Gitarristen und den beiden Bass-Fundamentalisten stricken Derek Sherinian und Virgil Donati auf dem ihrem vierten Streich ein Feuerwerk aus Rock, Jazz und Fusion. Es darf vereinzelt auch gerne etwas härter sein, womit nicht wenige Schubladen auch in Richtung progressivem Metal geöffnet sind (oder bleiben?).
Gewaltige Schachtelsatzgebirge türmen sich aus den Boxen, wobei breaklastige Vorlieben auf die Spitze getrieben werden. Anstrengend nennen es die einen - für meinereiner ist das ein ganzes Universum, gepresst auf einen CD-Winzling, der jeden Moment zu implodieren scheint. Die musikalischen Metaphern sind zweifellos sehr kopflastig, aber feingewiegte Unverbindlichkeiten kann man von PLANET X wahrlich nicht erwarten.
Man kann sich einfach nicht satthören und fragt sich nach 50 Minuten überrascht: Och neee, schon vorbei? Aber Gottseidank kann man ja jederzeit von vorne beginnen. Seltsam bei dieser Platte ist nur, dass man bei jeder Wiederholung feststellen muss, diese und jene Passage so noch gar nicht gehört zu haben.
Fazit: Ordentliches, tüchtiges Quantum. Progblitz nochmal!
|
Tracklist:
1. Alien Hip Hop 2. Desert Girl 3. Matrix Gate 4. The Thinking Stone 5. Space Foam 6. Poland 7. Snuff 8. Kingdom Of Dreams 9. Quantum Factor
|
Line-up:
Derek Sherinian: Keyboards Virgil Donati: Drums
Guests: Brett Garsed: Guitar Allan Holdsworth: Guitar Jimmy Johnson: Bass Rufus Philpot: Bass
|