CD-Review

PHENOMENA  "PsychoFantasy" (2006)

Melodic Rock


Die als "Meilensteine" titulierten Alben "Phenomena" (1985) und "Phenomena II - Dream Runner" (1987) wecken offensichtlich noch heute den einen oder anderen würdigen Nachruf. Wie sieht's dagegen mit der aktuellen Scheibe aus?

Also mit der gesangsorientierten Melodic-Rock-Mucke hatte ich schon damals meine Probleme. Das Posinggedöns war und ist mir einfach zu dünne. "Sunrise" und "Touch My Life" belegen gleich zu Beginn den hohen Gähnfaktor und zugleich, dass diese Zeiten nun einfach endgültig vorbei sind.

Track 3 zieht die Karre (zunächst) aus dem Dreck, und schmeißt mit "Killing For The Thrill" eine teils stark an LED ZEPPELIN orientierte Nummer auf die Lauscher. Dieser melodiöse Zeitlupenbolzen kann echt überzeugen und hat das Zeug zum Abfackler! Sehr starke Nummer! Geiles Gerät!

Mit "So Near So Far" wird sogleich (überdosierter) Weichspüler zugeschaltet. Peinlich und ein (erster) Tiefpunkt. Mit "Chemical High" ist das Niveau der beiden ersten Tracks wieder erreicht. Gähn...

Die Gitarrenarbeit in "Higher" erinnert entfernt an JUDAS PRIEST, kann aber keinesfalls mit dem Original auch nur annnähernd mithalten. Da zündet einfach nix.

Das Schmalz-Rock-Trallala in "60 Seconds" ebenfalls nicht und die "Crazy Grooves" sind effektiv keine solchen, sondern nerven voll ab. Die nächsten Schlaftabletten, welche lediglich (wieder) im Sangesvortrag zu überzeugen wissen, überspringe ich glatt.

Den letzten Track "God Forgives" ebenfalls, denn nun sind die Reifen endgültig platt gefahren. Bleibt zu erwähnen, dass die Sangesleistungen der unten genannten Protagonisten teils wirklich nicht von schlechten Eltern sind, aber es fehlt einfach an Ausdruck und Tiefe der Kompositionen... obwohl die fette Produktion durchaus mit Schmackes kommt. Schade.

Fazit: Wiederkäuer. Große Stimmen, kleine Wirkung. Schwerfällige Rockomotive mit einem einzigen, aber echten Höhepunkt.

 

Bewertung: 4/12

Thomas Lawall - April 2006

 

 

Tracklist:

01. Sunrise
02. Touch My Life
03. Killing For The Thrill
04. So Near So Far
05. Chemical High
06. Higher
07. 60 Seconds
08. Crazy Grooves
09. How Do You Feel
10. All That I Need
11. God Forgives

Line-up:

Main Vocals: Glen Hughes, Tony Martin
Keith Murrell, Lee Small,
Matt Morton, Joy Strachan
Backing Vocals: Pete Howerth, Keith Murrell
Drums: Orlin Radinsky
Guitars: Mel Galley, Andy Shortland, J.J. Marsh
Bass: Richard Lymn
Keyboards: Ian Rowlands, Tom Brown
Strings & Arrangement: Rumen Boyadgiev

 

 

 

 

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