NOUVELLE VAGUE "Bande Á Part" (2006)
Cover-Art
Ideen muss man haben, und wenn gar nix mehr geht, covert man halt irgendwas. Genau dieses taten die Musiker und Produzenten MARC COLLIN und OLIVER LIBAUX mit ihrem 2004 erschienenen Debut. Die selbstbetitelte Platte enthielt absolut unübliche Coverversionen von Klassikern des Punk und New-Wave. 2006 gilt es, der erstaunten Hörerschaft den zweiten Streich zu spielen.
Diesmal sind Indie-, New-Wave- oder gar Popsongs in ihre Bestandteile zerlegt worden. Teilweise fast bis zur Unkenntlichkeit tranchiert, entwickeln die alten Nummern eine völlig neue Eigendynamik.
Die fremdartig entrückt und naiv wirkenden Song-Strukturen sind von einer minimalistischen Genialität durchsetzt, die ich eigentlich überhaupt noch nicht gehört habe. Bestes Beispiel mag hierfür "Fade To Grey" (VISAGE) sein. Auf das wirklich Allernötigste reduziert, transportiert dieser Song eine unheimliche, ja fast bedrohliche Stimmung. Man möchte weglaufen, aber die Füße kleben am Boden fest und eine melancholische Ziehharmonika lädt zum Weinen ein. "Heart Of Glass" (Blondie) kommt etwas "flotter", aber nicht minder schräg ...
Man hat das Gefühl, nachts um halb fünf in einer verrauchten Kaschemme zu sitzen, um einer völlig ausgepowerten Kapelle zu lauschen, die sich vor geringem Restpublikum den absoluten Rest geben. Covern bis ins Koma!
Also, diese gediegene Abhängemucke ist bloß noch lässig! Diese seltsame Platte verwischt die Grenze von Traum und Realität und führt sie ad absurdum ...
... und uns an der Nase herum.
Fazit. Supercoole Neuinterpretationen. Hypnose-Therapie. Fata Morgana.
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