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MY SILENT WAKE - The Anatomy Of Melancholy (DoCD 2007)
Doom-Death
Was soll ich da jetzt lang rummachen ... denn DAS ist jetzt eins von DEN selten gewordenen Alben, wo einfach A-L-L-E-S passt! Hier geben sich Wut und Emotion die Hand, fahren gemeinsam die Achterbahn des Lebens ... um sich am Ende klar zu werden, dass ohne den anderen einfach nix geht. Musikalisch wird dies dementsprechend ambivalent unterstrichen.
Nach standesgemäßem Keyboard-Einstieg, zelebriert von Kate Hamilton, haut uns Mastermind Ian Arkley umgehend altbekannte Fragen um die Ohren. "The Dying Things We're Living For" pegelt sehr gekonnt das Stimmungsbarometer in wohlig-düstere Kellerregionen:
"And when at last we breathe our final breath
And when at last we're summoned unto death
Is there an open door?
Will there be any more?
What will remain from all these dying things we're
living for?"
Allein dieser Song reicht mir schon völlig für die Nacht. Doch bereits jetzt süchtig geworden, höre ich, wie unter Zwang weiter. "Severed" haut in die gleiche Kerbe, doch es keimt Hoffnung auf:
"... deep down - inside, we yearn to begin again
Leave your fears behind
Cast your sorrow aside
Come close to me
As the walls fall away as the gates open wide"
Und weiter geht es mit der vierten Breitseite "Heretic", und auch hier sollen nur ein paar Textzeilen sprechen:
"I'm lost within the fields of emptiness
So blind, paralysed
Don't leave me here to die"
Weil die Platte eigentlich ausschließlich aus Höhepunkten besteht, weiß ich gar nicht, was ich groß zu "Into Silence" schreiben sollte. Irgendwie kracht mir der Song voll auf die Seele, und ich habe nicht die geringste Ahnung, wie oft ich diesen schon gehört habe. Was ist die Steigerung für Höhepunkt? Keine Ahnung. "Into Silence" vielleicht ... ? Restlos genial ist folgender Part:
"Time keeps moving on
Yesterday is lost forever
Those precious dreams forgone
It leaves you cold inside ...
No refuge in my memories
Today, tomorrow is everything ... "
Und wieder ist es dieser Gegensatz aus Verzweiflung und Hoffnung, der einfach begeistert. Die musikalische Umsetzung ist endgültig. Und wenn dem melancholischen Trauerzug, staffiert mit doomiger Schleppe, eine raffinös eingestreute Portion Schwarzmetal Dampf macht, ist dies mehr als ein Geniestreich.
"Wobe" bleibt als verstörendes Zwischenspiel im Hirn, bevor "Sullen Earth" ein weiteres Monument für die Ewigkeit setzt - fast schon ein grandioses Finale.
"... dust to dust again".
Am Ende bleibt dann nur noch ein "Sturm". Fast getragen, dümpelt man zügig auf der mittleren Spur dem sicheren Ende zu. Doch solche Platten haben kein Ende. Jedenfalls nicht wirklich ...
Auf der zweiten CD reduziert man sich nochmals auf das Wesentlichste. Akustisch geht die Welt zu Grunde, möchte man fast meinen. Mit leichtem Folkeinschlag, untermalt mit Mandoline, Cello, Flöte, Klarinette, hypnotischen Keyboards und tiefgründigem Gesang, kommt man der Anatomie der Melancholie ein gutes Stück näher!
Neben "Requiem - mezzo forte" (2007) von VIRGIN BLACK, mein Album des Jahres 2007.
Fazit: Doom-Death mit Überbreite incl. introvertierter Zugabe.
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Bewertung 12++/12
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Thomas Lawall - Oktober 2007
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Tracklist:
First Volume:
1. Finio
2. The Dying Things We're Living For
3. Severed
4. Heretic
5. Into Silence
6. Wobe
7. Sullen Earth
8. Sturm
Last Volume:
1. The Anatomy of Melancholy
2. Revolution
3. In The Glow Of The Autumn Sun
4. Look Beyond The Flesh,
Look Beyond The Mind
5. Dying
6. Oceans Of Time
7. A Photograph
8. To Bid Farewell
9. Storm
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Line-Up:
Ian Arkley: Lead vocals, lead and rhythm guitars, acoustic and classical guitars, ebow
Andi Lee: Bass (First Volume), mandolin, acoustic and classical guitars, rhythm guitar, ebow, lead vocals (Dying)
Jasen Whyte: Drums, percussion, background vocals, lead vocals (parts of Into Silence and Sullen Earth)
Kate Hamilton: Keyboards, cello, piano, recorder, vocals, clarinet, live bass
Alan Southorn: Bass (Last Volume)
www.mysilentwake.co.uk
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