CD-Review

MENTAL VORTEX  "Montauk" (EP 2007)

Power-Thrash-Metal



... der erfrischend progressiv auf den Teppich klotzt. Der erste Höreindruck lässt einerseits eine recht junge Formation erahnen, andererseits eine Spielfreude, die so manch alten Hasen aus dem verstaubten Bau zu locken vermag.

2002 gegründet, drehte sich das Besetzungskarussel bis 2006, dennoch brachten die Bremer Stadtmusikanten bereits 2004 die erste CD ("Demo Creation") heraus. Dank nunmehr festem Line-up ließ der nächste Streich nicht lange auf sich warten. "Montauk" kann mit knackigem Power-Thrash aus dem Stand überzeugen.

Doch mit genannter Schublade geben sich MENTAL VORTEX keinesfalls zufrieden. Deshalb garnieren sie ihre geschickt getarnten Ohrwürmer mit allerlei progressiven Stolpersteinen - was hier jetzt im positiven Sinne zu verstehen ist. Bei mir bedeuten solche Breaks bereits die halbe Miete, denn Langeweile wird somit im Keim erstickt. Die ausgesprochen eigenständige und sehr abwechslungsreiche Mucke dürfte "live" ein ziemliches Rohr abgeben. Dahingehend munkelt man ja auch einiges ...

Im Hause der mentalen Absahner setzt man auf die Farbe grün, was erstens ungewöhnlich und zweitens gar nicht mal schlecht kommt. Hardcover, Booklett, Bandinfo und -foto sowie Layout der Bandpage und bei MySpace lassen ziemlich grüne Einsichten zu.
Weniger "erfreulich" ist aber der thematische Hintergrund. Die Montauk Trilogie (Track 4-6) beschäftigt sich mit dunklen Kapiteln einer Verschwörungstheorie, die sich um ein geheimes Projekt der US-Regierung in den 70er und 80er Jahren drehen. 1992 veröffentlichte Preston Nichols sein Buch "The Montauk Projekt: Experiments in Time". Auf einem offiziell 1969 geschlossenen Luftwaffenstützpunkt beschäftigte man sich angeblich mit "Zeitreiseexperimenten". Ferner sollte mittels Radar versucht werden, die amerikanische Bevölkerung zu manipulieren (was heutzutage auch ohne Radar hervorragend funktioniert).

Insgesamt haben MENTAL VORTEX ein höchst interessantes Gesamtkonzept abgeliefert. Auch wenn man hier und da noch etwas schrauben könnte, bleibt der positive Eindruck am Ende bestehen. Deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass wir aus dem Norden der Republik in Zukunft mit der einen oder anderen Großtat rechnen dürfen.
Fazit: Knüppeldicke Eigenproduktion auf grünem Hoffnungsträger.

 

Bewertung: 8/12
("The Escape" 10/12)

Thomas Lawall - Februar 2008

 

 

Tracklist:

1. Intro
2. Thing
3. Suicide To Paradise
Montauk:
4. The Rooms Of Endless Hours
5. The Lizard
6. The Escape

Line-up:

Michael Nowak: Guitar, vocals
Max Köhler: Drums
Holger Niehaus: Bass
Mark Brückner: Vocals, guitar


www.mental-vortex.de
www.myspace.com/mentalvortexband

 

 

 

Für Fragen, Kritik und Anregungen steht unser Forum zur Verfügung

Home News Literatur Gedichte Kunst Philosophie Schräg Musik Film Garten Küche Gästebuch Forum Links Impressum