CD-Review

MAIN MACHINE "Manic Love" (2006)

Heavy Metal


... Menno! Mist... wasn jetzt los? Hä? Wie? Nee, das kann nicht sein! Oder doch? Och nöööööööööö... schon vorbei? Nach "It Will Never Die" (Demo EP + LP 2003/2004) präsentieren MAIN MACHINE den nächsten Brettvorleger und man mag es echt nicht wahr haben, wenn das Teil nach 24 Minuten die Ausfahrt genommen hat! Für ein Demo aber völlig korrekt und nicht nur das. Denn Herrschaften, das Gerät kommt in einer Soundqualität auf den Asphalt, wovon andere Musikanten nicht einmal träumen!

Die vier Leipziger Gleisräumer steigen mit dem Titeltrack sofort in die Vollen. "Manic Love" rockt auf die Glocke, gibt dabei aber erst Teil eins eines fulminösen Spannungsbogens preis, denn man weiß sich von Track zu Track zu steigern! Und wenn man sich auf die Fahnen meißelt, in der Heavy-Schublade den gesamten Bereich von der alten Schule bis in die Moderne abzudecken, muss man schließlich halten, was man verspricht. Und genau dies tut man dann auch, denn die Vielseitigkeit der vier gestandenen Mannsbilder ist nicht gerade alltäglich. Und was sich im Bandinfo "straighter Heavy Metal" nennt, dürfte sich auch gerne in Richtung Power Thrash definieren...
"Protecting Hands" nimmt zunächst einen Gang (g)raus... aber nur so lange, bis der Petri das Maul aufmacht! JAWOLLJA, das kommt auf die Backe und das groovt wie ein Stehkessel unter Volllast!
Die dritte Nummer "Without You" geht wieder (noch) mehr in die Nackenmuskulatur, kommt kerzengerade ins Mittelohr gebrochen und glänzt auch noch mit mitreißender Melodie. Pause bitte, doch...
..."Come To Daddy" schwenkt umgehend auf die Überholspur und pendelt zwischen rasender Düsterness und einem 20-Tonner Diesel hin und her. Petri, Linde und Braige steigern sich gegenseitig so langsam ins "Koma".

Der fünfte und letzte Track "Crack Brained Sucker" täuscht eine Ballade vor - ist aber eher eine "Baller"ade! Das Ding groovt mir voll auf den Senkel und bildet den absoluten Höhepunkt dieses verdammten Rohrpakets! Waaaaaaaa, D-A-S ist MAIN MACHINE ungebremst und in ihrer ganzen Vielfalt. Goil! Fast acht Minuten quer durch die Rabatte. Mehrdavonhabenwill!
Das langsame Ausblenden am Schluss verstehe ich weniger. Macht man das heute noch? Nö, oder? Na vielleicht soll das irgendwie neugierig auf die nächste Scheiblette machen. So nach dem Motto: Da kommt noch was, aber vorerst blenden wir mal aus... Ätsch!
Da wären wir wieder bei dem eingangs zitierten Spannungsbogen...!

Mit dem Cover komme ich allerdings gar nicht klar. Was ist nur mit der Dame los? Erst im Evakostüm auf die Matte hocken, sich in diesem ablichten lassen... aber dann später das Gesicht zensieren. Ja wie denn nun? Auch eine Frau sollte ihren Mann stehen! Und "manisch" ist da nix, höchstens naggisch...

Blablabla. Die Scheibe macht total Böcke auf mehr, die Kundschaft dürfte wachsen und ein Label bald aufwachen!

Fazit: Schwerer Bodenstampfer. Krasse Maschine. Fünf (Tracks) vor die Zwölf!!

 

Bewertung: 10/12

Thomas Lawall - Juli 2006

 

 

Tracklist:  

1. Manic Love
2. Protecting Hands
3. Without You
4. Come To Daddy
5. Crack Brained Sucker

Line-Up:

PETRI: Vocals
LINDE: Guitars
BRAIGE: Bass
KOMA: Drums

www.mainmachine.de

 

 

 

 

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