CD-Review

JADIS  "Photoplay" (2006)

Prog-Rock


Eins ist sicher: Da wo JADIS draufsteht, ist auch JADIS drin. Fast könnte man den Bandnamen als "Marke" bezeichnen. Der Wiedererkennungswert ist ebenso hoch wie die Qualität des Inhalts. Genau das erwartet man von einem Markenprodukt... und genau DAS scheint einigen Zeitgenossen sauer aufzustossen. Erstaunlich...

Ständig wird nach Neuem gesucht, ja regelrecht verlangt. Nun gut, viele Bands haben dies auch dringend nötig, weil sie mitunter auf der Stelle treten. Nun möchte ich einmal vornehm behaupten dürfen, dass JADIS im sechsten Album zwar ebenfalls auf der Stelle treten mögen, dies aber auf einem Niveau tun, welches andere Kapellen wohl niemals erreichen werden. Eine sog. Weiterentwicklung ist in diesem Fall aus meiner Sicht ebenso unerwünscht wie gar nicht nötig!

JADIS kreieren eine eigene und sehr persönliche Form des Prog-Rock. Unverwechselbar aber nicht minder aufregend. Der Wiedererkennungswert ist enorm, aber Langeweile ein Fremdwort. Diese Balance ist perfekt.

Federleichte Melodien treffen auf komplexe Arrangements und verlieren sich in der hier absolut erträglichen Leichtigkeit des Seins. Jadis erreichen mühelos jenes seltsame YES-Level, in welchem Melodien auf Luftpostpapier geschrieben werden. Die der Welt entrückten Kompositionen erreichen ihr Ziel automatisch... müssen dabei aber schauerliche Abgründe überwinden! JADIS klingen mit "Photoplay" jedoch wesentlich kompakter und übersichtlicher als die Art-Progger um Jon Anderson.

Zwischen YES ("Who I Am"...) und PINK FLOYD ("There's A Light"...) haben JADIS ein völlig neues Universum entdeckt. Man kann nur hoffen, dass sie dieses nie verlassen werden...!

Fazit: Prog-Rock "Light" mit enormem Tiefgang!

 

Bewertung: 12/12

Thomas Lawall - April 2006

 

 

Tracklist:

01. There's A Light 
02. What Goes Around
03. Asleep In My Hands  
04. Standing Still
05. I Hear Your Voice 
06. Make Me Move
07. Who I Am
08. Need To Breathe 
09. Please Open Your Eyes 
10. All You've Ever Known 
11. Photoplay

Line-up:

Gary Chandler: Guitar, Vocals
Steve Christey: Drums, Percussion
Martin Orford: Keyboards, Backing Vocals
John Jowitt: Bass Guitars

 

 

 

 

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