CD-Review

FREAKEYS "Freakeys" (2006)

Prog-Rock


... mit Tendenzen in Richtung Jazz, Fusion, Metal und Art-Rock. Die Umsetzung dieser Mischung ist ebenso gnadenlos wie innovativ. Dieses musikalische Kasperletheater führt nicht wirklich Stücke auf, sondern zelebriert sie ... und sich selbst und seine Fähigkeiten gleich mit. Und diese scheinen unbegrenzt zu sein. Fast zwangsläufig musste eine solche Platte kommen, denn in ihren Stammbands dürfen sich die vier Herren dergestalt nicht austoben!

Die progressiven Lausbuben haben die Hosentaschen voll mit kunterbuntem Zeugs und leeren das alles gleichzeitig auf die Matte. Dabei entsteht natürlich ein schier unüberschaubares Durcheinander, aber man hat sich voll im Griff und serviert somit ein (relativ) aufgeräumtes Chaos (hüstel).
3/4 der munteren Truppe bestehen aus ANGRA-Mitgliedern (Fabio Laguna, Felipe Andreoli, Aquiles Priester) . Jedoch hat FREAKEYS mit ANGRA genau so viel zu tun, wie ein Gockel mit einem Wasserhahn. Die illustre Runde wird von Eduardo Martinez (HANGAR) komplettiert, und fertig ist ein Quartett der Superlative.

Die Knaben scheinen sich zum Duell getroffen zu haben. Doch in dieser unblutigen Auseinandersetzung kann es keinen Sieger geben, denn die Protagonisten agieren alle auf dem gleichen Niveau. Die musikalische Oberhand hat allerdings Herr Laguna ... was sich ja genau genommen auch aus dem Albumtitel ableiten lässt. Denn hier geht es nicht nur um "Freaks", sondern auch und vor allem um "Keys" ... ! Und wie diese bedient werden ist mitunter mehr als haarsträubend ...

Mit dem Schaufelbagger schöpft die Kapelle aus dem Füllhorn einer schier unerschöpflichen Kreativität, die Akteure spielen sich gegenseitig in Grund und Boden und konstruieren damit ein eindrucksvolles Kaleidoskop von musikalischen Machenschaften, die ihresgleichen suchen. Diese wahnwitzige Kapelle spielt sich den Wolf und beansprucht als Spielwiese das gesamte Progheimer Hochgebirge. Der Wahnsinn!

Die progressiven Krawallmacher benötigen keinen Sänger. Dieser wäre schlicht überflüssig und zudem noch völlig überfordert. Ich frage mich eh ernsthaft, wer hier mithalten könnte. Die vier absolut gleichberechtigten Hauptdarsteller haben mit sich selbst genug zu tun ...

Fazit: Hochleistungs-Prog. Duell der Giganten. Starkstrom-Chaos.

 

Bewertung 12/12

Thomas Lawall - Februar 2007

 

 

Tracklist:  

01. One cup, one lighter, one jack
02. Beetle dance
03. The dream seller
04. Golden bullet
05. Gallamawhat?!
06. Zoo Zoe
07. Freakeys
08. One more coffee
09. Requiem aeternam
10. Rucula'n'rum

Line-Up:

Fabio Laguna: Keyboards
Aquiles Priester: Drums
Felipe Andreoli: Bass
Eduardo Martinez: Guitars

 

 

 

 

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