Fjoergyn Ernte im Herbst

FJOERGYN "Ernte im Herbst" (2005)

Melodic Death/Black/Pagan/Viking...


...uvm. könnte man zusammenfasssen, denn es sind auf dieser Scheibe einfach zu viele Richtungen vertreten. Tja, ich kann mich nur vom Stühlchen erheben, denn meine Öhrchen kommen aus dem Staunen gar nicht mehr raus! Schon lange nicht mehr so 'nem epischen Bombast-Schwergewicht gelauscht!! Ich bin total ergriffen und längst nicht mehr bei Sinnen...!!!

Klassik und Filmmusik tauchen in diesem dunklen Meisterwerk um die Wette. Die Monumentalität des Konzeptalbums lässt einen fast übersehen, dass hier nur ZWEI Leutchen an dem Instrumentarium wirken! Selbst das vermeintliche "Orchester" dürfte ohne elektrischen Strom nicht funktionieren...

Das kommt alles sehr intensiv und heftig rüber und geht auch sofort ins Ohr, um dort nie wieder hinaus zu wollen! Das begnadete Duo hat ein faszinierendes Debut zusammengebastelt, welches mich sowohl musikalisch als auch textlich voll in den Bann zieht. Schade nur, dass die Texte im Booklet (und auf der Bandpage) so schwer zu lesen sind! Kommt zwar optisch gut rüber, aber Schriftart sowie -grad sind, in Anbetracht des gehaltvollen Inhalts, einfach falsch gewählt.

Was das Ganze allerdings mit Wagner zu tun haben soll, ist mir völlig schleierhaft. Ich finde keinerlei Berührungspunkte. Klar, dass es in "Requiem" mit einer ordentlichen Portion "Freude schöner Götterfunken" eine ebenso überdeutliche wie genial interpretierte Klassik-Anleihe gibt. Beethoven spielte aber in einer ganz anderen Liga! Wagners abgründige Klanggewalten hat bisher niemand auch nur annähernd erreichen können!!

Musikalisch muss also in anderen Kategorien gedacht werden. Ich möchte die Schublade mal in Richtung des genannten Ludwig van, sowie Art Inferno und Yearning öffnen... und sogleich wieder schließen, denn sowas hat hier eh keinen Zweck...!

So wie es aussieht, sucht man nun nach menschlichen Mitstreitern, vor allem am Schlagwerk. Ja also das wird garantiert Hammer! Bin sehr auf das nächste Machwerk gespannt bzw. kann es kaum erwarten! Nur was man dann noch vertonen kann, ist fraglich, denn die Erde gibt es ja nicht mehr...

Heut ist der Erde letzter Tag
Das Morgen wird kein Gestern kennen
Umarm das Licht ein letztes Mal
Die Nacht wird es mit uns verbrennen...

Fazit: Monumentales Debut. Vielschichtiger Metal-Bombast. Vornehmer kann die Welt nicht untergehen!

 

Thomas Lawall - Juni 2005

 

 

Tracklist:

01. Monolog der Natur
02. Vom Tod der Träume
03. Fjoergyn
04. Der Tag der Wölfe
05. Des Winters Schmach
06. Wenn Stürme ruhen
07. Abendwache
08. Veritas dolet
09. Ernte im Herbst
10. Requiem

Line-Up:

Stephan L.: Gesang, Gitarre, Keyboard
Andreas T.: Bass

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