CD-Review

DUSTER 69  "Ride The Silver Horses" (2004)

Schräger Heavy-Rock


Das Booklet ist mehr als mies. Auf fünf schwarzen Seiten sehen wir 'ne schlappe Portion Streifenabzüge im Kleinbild-Format, welche die Band on stage und/oder im Übungsbunker zeigen. Qualitativ sowie von der "Aussage" her zeigt sich das Bildmaterial überaus bescheiden und nichtssagend.

Macht aber erstens nix und gehört zweitens wohl zum schrägen Konzept der Platte, wenn es denn überhaupt eines gibt. Denn auf so unnütze Dinge wie die Kraft der textlichen Aussage oder sogar eine Message verzichtet man bei DUSTER 69 aus Prinzip. Feine Sache, denn somit mache ich erst gar nicht erst den Versuch, so überaus kopflastige Formulierungen wie "a triangle in an empty room without any windows" deuten zu wollen. So was verstehe ich eh nicht. Das Sesselgepupse diverser Schreibwedel ebenfalls nicht...

Ja klar liegt der (herrlich) schräge Gesang mitunter krass neben der Spur und der produktionstechnische Aufwand hält sich in hörbaren Grenzen. Aber Leutz - genau D-A-S macht doch den Charme dieser rotzigen Scheibe aus! Yeah, dieser Sound hört sich g-e-n-a-u so an, wie eine zerrissene Strumpfhose aussieht - incl. der rothaarigen Schlampe die drinsteckt!!!

Die ungehobelt kratzigen Arrangements zitieren gelegentlich "staubigen" Stoner oder unverschämten Punk, sind letztlich aber alle in Richtung Kick-Ass und Rotzrock beheimatet. DUSTER 69 basteln daraus einen göttlich schrägen Clubsound, der ganz ordentlich nach Bier und (amerikanischem) Whisky stinkt! Highlights sind ist in diesem Sinne sicherlich "bring me down", "devil's eye" oder das bleischwere "50 Miles". Bizarre Bassmatte, verdreckte Gitarre (bis zum Boden tiefergelegt), klirrendes Geschepper und das -auch hier dominierende- Organ von Sänger Lucki lassen uns für einen Moment durchatmen. Schnell nochmal die Humpen an der Theke auffüllen und dann mit "hope you will" die Halle weiter zerlegen...!      

Summa summarum kloppen DUSTER 69 eine Schweine-Matte nach der anderen. Diese vorsätzlich ungehobelten "Produkte" sind absolut nix für Puristen, Erbsenzähler und Flurbereiniger.

Fazit: Schöner brechen mit DUSTER 69!! Come on boys, let's sing, till the camels are breaking together!!!

 

Thomas Lawall - Mai 2005

 

 

Tracklist:

01. deep down
02. a triangle in an empty room without any windows
03. rollercoaster
04. bring me down 
05. devil's eye
06. bad luck
07. schoolbus
08. butterfly
09. pride
10. 50 Miles
11. hope you will
12. where my flowers grow

Line-Up:

lucki schmidt: vocals
peter wiesenbacher: drums
jochen boellath: guitars
matthias schmidt: bass

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