CD-Review

DEADSOUL TRIBE "The January Tree" (2004)

Prog-Rock


Nachdem ich die vierte Scheibe ("The Dead Word") ja bereits besprochen habe, nun der versprochene Rückblick auf das dritte Album.

Och nü ja... das hört sich gleich am Anfang recht bekannt an. Jede Verwechslung ist ausgeschlossen. So langsam beginnt jetzt die Langeweile zu gähnen...! Da mir das Album also nicht viel Neues bringt, will/kann ich auch nicht viel Neues drüber erzählen.

Tracks wie "Spiders and Flies" oder "Sirens" laden gleich zum gepflegten Nickerchen ein, und erstmals beginnt der Gesang mir auf die Nerven zu gehen. Langsam wird's fad. Doch der dritte Track bietet einen Lichtblick. "The Love of Hate" baut einen unglaublichen Spannungsbogen auf, der aber letztlich nicht hält was er verspricht...

"Waiting for the answer" bildet den Gipfel der Eintönigkeit. Andererseits ist der Song gut plaziert, denn er lässt den folgenden Track in noch besserem Glanz erstrahlen. "Just like a Timepiece" ist der einzige Höhepunkt des Albums, was jetzt nicht unbedingt viel heißt, denn der neubearbeitete Schinken, welcher einst ein Solo-Album eines gewissen Herrn Lackey zierte, kann mich ebenfalls nicht zu 100% begeistern. Permanent mit Standgas fahren... och nee! Da fehlt jetzt nun wirklich ein Satz neue Ideen. Es war gut so wie es war, aber nun reicht's...!

In einem Interview habe ich gelesen, dass es Herrn Graves in der Hauptsache um Emotion und nicht um Perfektion geht. Er kehrt auch in diesem Werk wieder sein Innerstes nach außen, womit es für die emotionale Seite wiederum die volle Punktzahl gibt. Für die Perfektion aber auch. Und genau da scheint mir der Hase im Pfeffer zu liegen. Devon Graves hat wieder alle Instrumente (außer den Drums) selbst eingespielt. Der Wiedererkennungswert ist dementsprechend hoch und so langsam beginnt er, sich im Kreis zu drehen. Da ist mir jetzt einfach zu viel Devon drin und zu wenig Innovation...

Ähnlichkeiten zu anderen Bands sind wie immer rein zufällig bzw. nicht vorhanden. Wie immer gibt's aber den einen oder anderen Verweis in Richtung LED ZEPPELIN und BLACK SABBATH z.B. in "Waiting for the answer". Alles wie gehabt.

Vielleicht sollte der Boss einmal überdenken, ob die Live-Kollegen Ivenz und Kerschbaumer im Studio nicht für ein frisches Windchen sorgen könnten. Die eine oder andere Idee der Kollegen könnte womöglich die sich in Verkrustungsgefahr befindlichen Strukturen etwas auflockern und anreichern.

Selbstverständlich ist "The January Tree" keine schlechte Platte, aber eine Weiterentwicklung im Sinne von Veränderung wäre echt angesagt. Ich darf in diesem Zusammenhang einen Kollegen zitieren, der die These aufstellte, Mister Graves würde im Prinzip ein und denselben Song immer wieder variieren. Reichlich übertrieben, aber ein Fünkchen Wahrheit ist schon enthalten...

Fazit: Gewohnte Parameter. Routinierte Performance. Beste Unterhaltung trotz div. Gähnfaktoren.

 

Thomas Lawall - Februar 2006

 

 

Tracklist:

01. Spiders and Flies
02. Sirens
03. The Love of Hate
04. Why?
05. The Coldest Days of Winter
06. Wings of Faith
07. Toy Rockets
08. Waiting for the answer
09. Just like a Timepiece
10. Lady of Rain

Line-Up:

Devon Graves: Vocals, Electric and
Acoustic Guitars, Bass, Flute, Keyboards

Adel Moustafa: Drums

Für Fragen, Kritik und Anregungen steht unser Forum zur Verfügung

Home News Literatur Gedichte Kunst Philosophie Schräg Musik Film Garten Küche Gästebuch Forum Links Impressum