CD-Review

DANTE  "the inner circle" (2008)

Progressive-Metal



Ich habe ja schon viele Eigenproduktionen in Händen gehalten, aber eine wie diese ist mir bisher noch nicht zu Ohren gekommen! Mit den Pinguinen auf dem Cover kann ich zwar wenig anfangen, dennoch weisen sie einen Weg, den man unbedingt erkunden muss.

Die 2005 gegründete Kapelle macht etwas ganz und gar nicht Neues, nämlich progressive Musik. Eigentlich ein alter Hut, doch es ist immer wieder erstaunlich, was man dem angestaubten Genre noch immer abgewinnen kann. Im unendlichen Raum zwischen VANDEN PLAS, YES, NEAL MORSE, PORCUPINE TREE und PINK FLOYD suchten die Süddeutschen nach unentdecktem Land und sie fanden es.

Die fast alle in Überlänge gehaltenen Songs brechen schier unter der Last der eigenen Ideenvielfalt zusammen. Es grenzt an ein Wunder, dass sie dennoch so federleicht und unkompliziert daher kommen. Der nächste Widerspruch ist die Sache mit der Eingängigjkeit. Diese ist zweifellos enthalten, dennoch nicht auf breite Massen zugeschnitten. Hier existiert Melodie noch um ihrer selbst willen und biedert sich in keinem Fall gängigen Strukturen an.

DANTE ziehen ihr eigenes Ding durch. Sie gehen problem- und übergangslos mit bombastischen Arrangements ("Faded") um, und scheinen im nächsten Moment nichts mehr davon zu wissen ("For I Am"). Mal stehen wir vor massiven Gitarrengebirgen ("Ghost From The Past"), mal verzaubert uns gefühlvoller Gesang ("The Giving") und manchmal fühlen wir uns wie im Lichtspielhaus ("More Or Less A Man") ...

Die Arrangements sind spannend, niemals langweilig, sehr tiefgründig und laden immer wieder dazu ein, sich noch einmal die Zeit zum Anhören zu nehmen, um mit auf die Reise zu gehen und immer wieder Neues zu entdecken.

So vergehen dann die knapp 19 Minuten, die der letzte Track "The Taking" bietet, (ebenfalls) wie im Flug. Hier definiert sich die Band in all ihren Schattierungen noch einmal selbst - das ist im Prinzip kein progressiver Metal, sondern schlicht und einfach DANTE. Da man sich nicht satt zu hören vermag, spielt die zu schnell vergangene Zeit keine Rolle, denn dies ist eine von jenen Platten, die im Regal keinen Staub ansetzen werden!

Fazit: Sensationelles Debut. Feinfühlige Grandiositäten.

 

Bewertung: 12/12

Thomas Lawall - September 2008

 

 

Tracklist:

1. Faded
2. Ghost From The Past
3. For I Am
4. Not Like Myself
5. More Or Less A Man

The Giving/The Taking

6. Pt.I: The Giving
7. Pt.II: The Taking

Line-up:

Markus Berger: Guitar/bass
Markus Maichel: Keyboard/piano
Alexander Göhs: Vocals
Christian Eichlinger: Drums


www.dantemusic.de
www.myspace.com/danteprog
 

 

 

 

 

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