CD-Review

CARLENE CARTER "little love letters" (1993)

Country


Zur Abwechslung mal wieder eine ältere Scheibe. Immer wieder gerne gehört und aus meiner Sammlung einfach nicht wegzudenken ist "little love letters" von June Carters Tochter Carlene. Ich habe nicht die geringste Ahnung, warum ich im Netz keinerlei Reviews über das Teil finde, denn sowohl für Kritik als auch Lob gäbe es mehr als genug Gründe...

Also der erste Song "Little Love Letters #1" turnt ja dann eher ab. Ich kann diese unsägliche Mischung aus Country und Rock'n'Roll einfach nicht ab. Der zweite Titel präzisiert diese Schiene. Live kam das womöglich bestimmt fundamental rüber - mich nervt's aber ohne Ende! "Wastin' Time With You" ist ebenfalls "Zeitverschwendung".

"Unbreakable Heart" kommt ohne Rock (hüstel) und lässt endlich Hoffnungsschimmer aufkommen. Der unter den Hut gehende Song nötigte mich erstmals, einen längeren Blick ins reichlich betextete Booklet zu riskieren. Dieser fein gewebte Teppich aus Gänsehaut bildet die passende Überleitung zu Nr. 5 "Sweet meant to be"!
Keine Ahnung, wie oft ich den (vermeintlich simplen) Country-Kracher in den letzten zwölf Jahren gehört habe, aber ich schwöre, dass mir diese (zweifellos kitschige) Erklärung einer doch recht grundsätzlichen Sache mehr als nur unter die Haut geht! Tja, so einfach kann man es auf den Punkt bringen... "We are meant to be..."

Aber es geht noch besser, denn mit "Nowhere Train" hat sich Frau Carter endgültig eingesungen. Der Zug fährt zwar musikalisch im Schatten des legendären Stiefvaters, aber dieser Rythmus ist selbst in der "Light-Version" Weltklasse! Just love this song! Und zwar für immer!

"Long Hard Fall" nimmt wieder zwei bis drei Gänge raus... der endlose Highway trübt (wieder) die Sinne, und die Sonne blendet einfach fürchterlich! Zärtliches Klanggebirge...

Nr. 8 + 9 rocken wieder um die Wette und dieser billige Seicht-Roll ist mir einfach zu dünne! Gähn...

Aber jetzt: "World of Miracles" ist die weltbewegende Hauptsache auf diesem Silberling und bildet ganz unzweifelhaft die führende Position in "little love letters". Diesen Song habe ich ganz sicher schon 2000mal gehört! Jajaja, wieder verdammt kitschig, aber einfach schöööön! Und deshalb werde ich ihn gerne noch weitere 10000mal (und mehr) hören: "It's not to late... my love will wait..." ! Schmacht!!!

11, 12 und 14 sind nix für mich, aber die erwähnten Highlights rechtfertigen durchaus den Status einer unsterblichen Scheibe!!!

Track 13 habe ich nicht vergessen, denn "The Rain" hinterlässt eine Art von Gänsehaut, die einfach nicht totzukriegen ist... "... and so the harvest dies..."

Tja, das ist (und bleibt) eine zwiespältige Scheibe einer ebensolchen Künstlerin. Schade, was man so liest...! Aber schließlich geht es hier "nur" um o.g. CD... ach...

Fazit: Vierzehn Songs. Sechs sind sehr gut und zwei davon unsterblich. Das ist nicht alles... aber viel!

 

Thomas Lawall - September 2005


(Wenn jemand etwas Neues -nach den Ereignissen am 12.04.2004- zu berichten weiß, bitte rüberfunken. Danke.)

 

 

Tracklist:

 

01. Little Love Letter #1
02. Every Little Thing
03. Wastin' Time With You
04. Unbreakable Heart
05. Sweet Meant To Be
06. Nowhere Train
07. Long Hard Fall

08. Little Love Letter #2
09. I Love You 'Cause I Want To
10. World Of Miracles
11. First Kiss
12. Hallelujah In My Heart
13. The Rain
14. Heart Is Right

 

 

Line-Up:

Carlene Carter: Acoustic & Electric Guitars/Mandolin/Autoharp/Percussion
Howie Epstein: Acoustic & Electric Guitars/Bass/Banjo/Percussion
Joe Romersa, Eddi Bayers: Drums/Percussion
John Jorgenson: Acoustic & Electric Lead Guitar/Bass/
Mandocello/Mandolin/Slide Guitar/Clarinet/Bassoon/Saxophone
Benmont Tench: Piano/Organ/Various Other Keyboard-Related Instruments
Phil Parlapiano: Accordion/Piano
Willie Weeks: Bass

Additional Musicans:

Albert Lee: Acoustic Guitar/Mandolin
David Lindley: Acoustic Guitar/Banjo/Fiddle/Mandolin
Buddy Emmons, Jay Dee Maness: Pedal Steel
Roy Huskey, Jr.: Upright Bass
Background Vocals: Carlene Carter, Howie Epstein
Chorus on "I Love You 'Cause I Want To": NRBQ, Jim Lauderdale, Andy Paley,
Kathy Valentine, Dave Edmunds, Susan Cowsill, Phil Parlapiano, Joe Romersa

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