BLOODBOUND "Nosferatu" (2006)
Melodic Metal
Cover, Titel und Abbild der Jungs auf der Rückseite lassen eindeutig auf eine Black-Metal-Kapelle schließen. Dass die Kalkfratzen dann Melodic-Metal präsentieren finde ich dann überhaupt nicht witzig. Verarschen kann ich mich eigentlich selbst.
Na wenigstens ist der "style" in der Presseinfo korrekt angegeben. So weit so gut. Wenn es dann aber heißt, dass es sich bei der Geburt von BLOODBOUND (2004 - natürlich in einer "Mittsommernacht") um eine "der dunkelsten und mystischsten Bands des Metals" handelt, und diese Geschichte so faszinierend sei "wie der endlose Kampf zwischen Himmel und Hölle", dann kocht mir die Galle über. Als wenn es nicht schon peinlich genug wäre, heißt es weiter, dass die Story in Blut geschrieben wurde und zwar zu einer Zeit, "zu der die tiefrote Sonne über den Baumwipfeln des Nordens des schwedischen Königreichs aufstieg". Pffffffhuuuuuuaaaaaaaaahahahahahaaaa...
Also, Herrschaften, ich kann's absolut nicht ab, wenn mir Dinge versprochen werden, die letztlich nicht eingehalten werden. Hier wurden eindeutig falsche Fährten gelegt und mit Ködern gespickt, die meine Erwartungshaltungen in brachiale Höhen (und Tiefen) lenkten. Ich erwartete tatsächlich einen Oberhammer... eine Innovationsgranate... oder gar ein völlig neues Kapitel in der Geschichte des Black-Metal...!
Schon das erste Stück brachte die Ernüchterung... und ein Album lang wartete ich auf die Verheißungen...! Vergeblich!! Wenn ich mir das Drama "live" vorstelle kommt mir tatsächlich das kalte Grausen. Man stelle sich vor, irgendwelche Figuren aus dem "Immor-Tal" betreten die Bühne und würden dann so eine Weichlatte auf die Bretter spülen... ich glaub's nicht. Also, ich denke, das Publikum würde (mit Recht) die Walhalla zum Einsturz bringen!
Ok, weil ich so sauer bin, will ich mich kurz fassen. Geboten wird also tatsächlich ganz normaler bzw. schon tausendfach gehörter Melodic-(Power-)Metal. Im Prinzip eine Frechheit - allerdings nicht schlecht gemacht. Technisch versiert und von einem überragenden Sänger gekrönt, befindet man sich auf einer vielversprechenden Startbahn, die sich aber zunächst (leider) in allzu ausgetretenen Pfaden verliert. Potential wäre ja vorhanden. Und IRON MAIDEN, HAMMERFALL und HELLOWEEN gibt's halt einfach schon, sowie mindestens 3564 Nacheiferer. Ende.
Fazit: Mogelpackung. Eine Band auf der Reise zu sich selbst. Könnte gut gehen...
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Tracklist:
01. Behind The Moon 02. Into The Dark 03. Nosferatu 04. Metal Monster 05. Crucified 06. Desdemonamelia 07. Fallen From Grace 08. Screams In The Night 09. For The King 10. Midnight Sun 11. On The Battlefield
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Line-Up:
Urban Breed: Vocals Fredrik Bergh: Keyboards & Bass Tomas Olsson: Guitars Oskar Belin: Drums
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