CD-Review

BASEMENT "Circle Of Pain" (2006)

Melodic Prog-Rock


... wobei die Betonung hier eher auf Rock als auf Prog liegt. Tja, bei einer Band wie BASEMENT kann man mal sehen, was dabei herauskommt, wenn die Mitglieder geschlossen auf Bands wie DREAM THEATER und DEEP PURPLE stehen. Noch geiler wird die Mischung, wenn meine Kollegen Schreibsklaven mit Vergleichen wie FATES WARNING, QUEENSRYCHE, BLUE OYSTER CULT oder gar ELOY durch die Gegend hinken. Schnell klar, dass jede Schublade für die Jungs aus Hainburg - an der schönen blauen Donau - zu klein sein muss!

Und genau dies beweisen sie sofort im Opener "Basement Symphony", der mit einem erhabenen Keyboard-Intro und dezent orientalischer Schlagseite startet. Der längste Track gleich zu Beginn demonstriert umgehend die ganze Bandbreite und Klasse der Band, könnte man meinen ... doch "The Silence of your Voice" eröffnet weitere Facetten der einfallsreichen Österreicher. Das Albumcover verspricht "Vielschichtigkeit", und BASEMENT halten dieses Versprechen. Etwas rockiger geht es im dritten Song "Empty Page" zu, und dieser Song rechtfertigt den Wunsch, einmal mit JUDAS PRIEST zocken zu wollen. Schätze, da würde der Bär steppen!

Aber man kann auch ganz anders. "Place of the Heroes" nimmt ein paar Gänge raus und schleicht sich total unter die Haut. Der Song begeistert mit stiller Größe. Weniger ist einfach mehr. Eine grandiose Kleinigkeit! "Newgrange" drückt wieder etwas auf die Tube, obwohl der Song mit einer einleitenden Klavierpassage zunächst Bescheidenheit simuliert. Wiederum entwickelt sich aber ein hochklassiger Rocksong, der diesmal ohne Prog-Einflüsse auskommt. 

Der Titeltrack "Circle of Pain" ist ein grooviges Monster, das einem das Fell über die Lauscher zieht. Echt starke Nummer, die Lust auf mehr macht. Derartige Gelüste werden dann spätestens wieder im letzten Track befriedigt. Doch mit "Beware of Man" kehren BASEMENT zunächst auf den Teppich zurück und gönnen uns eine Verschnaufpause mit einer weiteren Gänsehautnummer. Diesmal machens die Dame und die vier Herren umgekehrt. Der Song beginnt etwas hektisch und gaukelt eine knackige Hard-Rock-Nummer vor. Doch wie immer hat BASEMENT etwas mehr auf der Pfanne ...

Gegen Ende vergnügt man sich noch etwas am Strand. "The Shores of Poseidon" unterstreicht den sympathischen Charakter des Orchesters und die Neigung, Rock und leichte Prog-Einflüsse auf einem Silbertablett zu servieren! Ideen muss man halt haben, und da BASEMENT ziemlich viele davon besitzen, brauchen sie nicht damit zu geizen! Herausgekommen ist deshalb ein vielversprechendes Debutalbum mit neun verdammt anspruchsvollen Rocknummern. Die Band kann ebenso 100% Gänsehaut garantieren, sowie gepflegt die Palme abrocken!

Der Bonus Track ist schon etwas älter, da er dereinst das Demo 2003 zierte. Anhören tut sich die Matte aber nicht unwesentlich älter und das nicht nur wegen dem kultigen Hammond-Sound (goil!) und der etwas bewusst "staubigen" Produktion. Der "War Song" hört sich an wie ne grottige Jam-Session mit LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH und DEEP PURPLE. Rattenscharf!

Inzwischen hat die Keyboarderin Conny Novotny wieder fest auf dem Schaufelrocker angeheuert. Dies kommt vielleicht meinem Wunsch entgegen, den Tastenanteil etwas hochzufahren. Bewertungstechnisch gäbe es dann bei der nächsten Scheibe womöglich voll was auf die "Zwölf"!

Latest news: Nicht nur Weihnachten, sondern auch die nächsten Gigs stehen vor der Tür. Allen voran das Highlight des Jahres am 16. Dezember in Wien. Dort steht man dann gemeinsam mit DEAD SOUL TRIBE, als "Co-Headliner" auf der Bühne! Meine Verehrung!!

Fazit: Anspruchsvolle Unterhaltung. Starkes Debut. Melodisches Riesengebirge!!

 

Bewertung 11/12
("Place of the Heroes" 12/12)

Thomas Lawall - November 2006

 

 

Tracklist:  

01. Basement Symphony
02. The Silence of your Voice
03. Empty Page
04. Place of the Heroes
05. Newgrange
06. Circle of Pain
07. Beware of Man
08. The Shores of Poseidon
09. Bonus Track: War Song (Demo 2003)

Line-Up:

Bernie Scholz: Vocals/Guitars
Christian Bernhard: Bass
Manfred Köck: Guitars/Vocals
Karl Novotny: Drums
Conny Novotny: Keys/Synths

 

 

 

 

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