CD-Review

AMON AMARTH  "Twilight Of The Thunder God"
(Lim. Box DCD+DVD 2008)

Death Metal



Öfter mal was Neues. Erstmals teilen sich die schwedischen Schlachtrufer mit einer Handvoll Gäste das Parkett.
Gleich beim Titeltrack darf Roope Latvala (Children of Bodom) an der Gitarrenfront mit einem Solo aushelfen. L.G. Petrov (Entombed) mischt in "Guardians of Asgaard" am Megafon mit und in "Live for the kill" ergänzen die Celloschinder von Apocalyptica gar komplett den lustigen Reigen.

Das wars dann aber auch schon in Sachen Weiterentwicklung bzw. Innovation, und das geht völlig in Ordnung. War eh klar, dass hier keine grundlegenden Kursänderungen zu erwarten waren. Somit wird ein weiteres Mal bestätigt, dass da, wo AMON AMARTH draufsteht, auch AMON AMARTH drin ist. Faxen erlauben sich die kampferprobten Krieger auch im siebten Langeisen nicht. Man stelle sich einmal ein Keyboard oder gar ne weibliche Flöte am Ständer vor. So etwas ist in der eisernen Männerriege auf dem waffenstrotzenden Langschiff schlicht undenkbar.

Die Evolution in Sachen Death-Metal ist eh abgeschlossen. Also, was soll da noch kommen? AMON AMARTH haben längst alle Segel gesetzt und pflügen einmal mehr durch die tobende See. Das mag dem einen oder anderen zu langweilig oder gar zu eingängig erscheinen. Auch mich als notorischen Zweifler plagen derlei Gedankenblitze, die angesichts der grundsoliden Leistungen der eingespielten Mannen schnell das Weite suchen und finden. Da wird gebolzt, dass sich die Planken biegen. Ein tosender Orkan singt stürmische Lieder von Thor, dem Beschützer der Menschheit und deren Reich.

Eine Höchstnote ist für "Twilight Of The Thunder God" dennoch nicht zu vergeben. In Sachen Nachdruck ist zwar nicht mehr zu erreichen, allerdings könnte der Drang zu im Ansatz erkennbaren Melodien ein klein wenig zurückgeschraubt werden, um ein zusätzliches Plus an Härte zu erreichen. Seichte Gewässer sind mitunter am fernen Horizont erkennbar, und dem sollte mit aller Härte gegengehalten werden. Alle Mann an Deck, denn jetzt geht es erst richtig los. Ich wage einen Blick in die Zukunft, denn turnusgemäß sollte das achte Werk 2010 erscheinen. Die Erde wird beben ...

Das Schöne an solchen geradlinigen Scheiben ist zudem, dass sie dem Schreiberling nicht viel Arbeit machen. Denn alles ist gesagt und überall nachzulesem. Nicht unerwähnt sollte aber die limitierte Edition bleiben. Für schlappe 8 Euro mehr bekommt man eine Live-CD und eine Live-DVD (Summer Breeze 2007) dazu. Das ganze in einem Din-A5-Digipak edelster Aufmachung mit Prägedruck und 20-seitigem Booklet mit Texten und Fotos, in Pergament eingebunden! Das Preis-Leistungsverhältnis liegt somit bei satten 100%.

Fazit: Sympathische Helden-Fähre in orkangepeitschter See.

 

Bewertung: 10/12

Thomas Lawall - Dezember 2008

 

 

Tracklist:

01. Twilight of the thunder god
02. Free will sacrifice
03. Guardians of Asgaard
04. Where is your god?
05. Varyags of Miklagaard
06. Tattered banners and bloody flags
07. No fear for the setting sun
08. The hero
09. Live for the kill
10. Embrace the endless ocean
 

Line-up:

Johan Hegg: Vocals
Ted Lundström: Bass
Olavi Mikkonen: Guitars
Fredrik Andersson: Drums
Johan Söderberg: Guitar


www.amonamarth.com

www.myspace.com/amonamarth
 

  

 

 

 

 

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