CD-Review

AISLING  "Tráth na gaoth" (MCD 2003)

Pagan-Prog-Edelstein


Nach dem Longplayer "AISLING" (2001) legten die Italiener ein paar Kohlen nach! Leider zu "wenig"... aber ich denke (und hoffe), dass mit "Tráth na gaoth" das letzte Wort noch nicht gesprochen ist...

Mit der heidnischen "Schiene" hab' ich mich eigentlich nie so ausführlich befasst, deshalb ist der Verweis auf Pagan-Metal eher eine leere Floskel. Eingeweide... sorry... Eingeweihte werden aber wissen, welche musikalischen Abgründe hier gemeint sind. Natürlich hinkt auch dieser Vergleich, denn AISLING haben weitaus mehr zu bieten!
Wer den Longplayer von 2001 kennt (s. Review), wird umgehend merken, dass AISLING inzwischen einige Schritte weiter gegangen sind... allerdings nicht (nur) nach vorne, sondern in ALLE Richtungen!!! Leider bieten sie mit nur drei Tracks einfach zu wenig.

Dennoch haben es die Italiener geschafft, drei absolute Highlights abzuliefern. "Memories of a timeless vision" brettert dumpfrabenschwarz, überrascht aber bereits im Intro mit Dudelsack und im weiteren Verlauf mit Querflöte, Cello und einem progressiven Querverweis nach dem anderen, um dann im Schlussteil mit Gitarre und Flöte rein akustisch-mittelalterlich auszuklingen! Einfach phantastisch!!!
"Laoidhan fogharach na dubhachas" fällt völlig aus dem Rahmen - begeistert und zaubert in gesprochenem, keyboarduntermalten "gälisch" einen Film aus dunklen Tagen! Wozu noch ins Kino gehen? Diese Bilderflut braucht keine Leinwand!!! Ein derart stilles Donnerwetter habe ich noch nicht erlebt...
"The shining darkness" beendet diese Wunderkerze der diametralen Gegensätze, die nach nur 15 Minuten viel zu schnell abgebrannt ist, mit einer weiteren Prog-Black-Praline und beschließt das 3-Track-Juwel mit einem fulminösen Donnerschlag! 

Echt schade, denn mit neuem Sänger Valentino und Matteo an der Lead Gitarre und nicht zu vergessen den neuen "Guests" entfachen die begnadeten Damen und Herren wiederum ein vor Ideen nur so strotzendes Feuerwerk für sentimental-schwarzgewurzelte Prog-Öhrchen. Bitte mehr von diesem emotionalen Verwirrspiel!! Ich bedanke mich!!!!


Thomas Lawall - Januar 2004 (Überarbeitet im November 2004)
 

 

Tracklist:

1.Memories of a timeless vision
2.Laoidhan fogharach na dubhachas
3.The shining darkness (Omega)


Bandpage:

infinito.it/utenti/aisling

Line-up:

Valentino Casarotti: Vocals
Matteo Castiglione: Lead guitar
Paolo Vidmar: Rhythm guitar
Stefano Persi: Bass guitar
Alberto Bravin: Keyboards
Paolo Marchesich: Drums

Guest musicians:

Edoardo Meola: Flutes
Callum Kirk: Pipes, vocals
Andrea B. Sebastiani: Cello
Daniela Pobega: Female vocals

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