CD-Review

BLAZING ETERNITY "Times and unknown waters" (2000)

Nordic-Pralinenschachtel


OK - "A world to drown in" ist verkraftet und nun liegt mir endlich das Debutalbum vor. Schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, aber noch lange keine olle Kamelle! Ganz im Gegenteil! Also gut - die aktuelle Scheibe aus dem Player und rein mit der alten... jaaaaaaa... da fällt mir sofort ein Fazit ein: Noch nie hat Rückwärtsfahren so einen Spaß gemacht!!!

Meist sehe ich ja bei einem Film bereits in der ersten Szene, ob mir dieser gefallen wird oder nicht! Genauso geht's mir bei "Times and unknown waters". Gleich das erste Tönchen passt... und weckt umgehend wieder die eine oder andere Erinnerung an Anathemas "Eternity"...
Also das Debut kommt scheinbar härter als der Nachfolger daher. Tut hier aber nix zur Sache, denn was die Buben allein in den sechsminütigen Opener einpacken, reicht im Grunde schon für die Vollbedienung! Andere bügeln aus diesem Stoff mindestens fünf verschiedene Songs oder gar 'ne komplette CD raus! Und so geht das munter weiter...
Dieser bleischwer-federleichte Doom/Melodic/Death sprengt alle Horizonte. Eine Melodie so faszinierend aufregend wie die andere. Wohlgemerkt - ich bin erst bei "Fortabte horisonter" angekommen... und nach fast acht Minuten wundert es mich, dass die Platte noch nicht zu Ende ist...!!!

Kommt da etwa NOCH mehr??? Der Titeltrack bringt dieses überdimensionierte Überraschungs-Ei endgültig zum platzen und dann geht's auch noch in den "Herbst der Ewigkeit"...
Längst in höheren Sphären fliegend, lädt "Manden med den sorte hat" zu einer Zwischenlandung ein...
... bevor uns Ana... - ups - Blazing Eternity wieder an den Abschlepphaken nehmen.
Langeweile kommt da nirgends auf. Denn so langsam gewöhnt man sich an die permanenten musikalischen Überraschungen. Fast wie in so einem verschachtelten Krimi. Dauernd gibt's eine überraschende Wendung und die Handlung läuft ganz anders weiter, als man zunächst dachte.
Fast "70" Minuten progressive Doom/Death-Metal-Pralinen! Gepflegte Melancholie in allen Schuhgrößen. Sogar ein Secret gibt's am Ende - also nicht gleich abschalten bzw. auf die Repeat-Taste drücken...
... erst mal satte ZEHN (!!!) Minuten Stille abwarten! Geil!!! Da kann ich mühelos die "Techno-Ohrfeige" vergessen...

Noch'n Fazit: Blazing Eternity macht süchtig. Nebenwirkungen: Keine! Für alle noch nicht ganz verblödeten Dumpfbacken die letzte Chance. Pflichtkauf! Und eure verbolzte Festplatte wird sich wie durch Zauberhand von selbst defragmentieren!!!


Thomas Lawall - November 2003 (Überarbeitet im November 2004)
 

 

Tracklist:

1. Concluding the dive of centuries
2. Fortabte horisonter
3. Of times and unknown waters
4. Still lost in the autumn of eternity
5. (Saget om) Manden med den sorte hat
6. Dead inside
7. Dark summernights of eternal twilight
8. End/Midnight

Line-up:

Bass: Magnus Ringling
Drums: Lars Korsholm
Guitars: Morten Lybecker
Keyboards: Anders Ro Nielsen
Vocals: Peter Mesnickow
Guitars: Kim Larsen

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