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 Wie halten Fische die Luft an
Gedichte
von Andreas Neeser
80 Seiten
©2015 Haymon Verlag
www.haymonverlag.at
ISBN 978-3-7099-7219-9
Rätsel geben sie (mir) auf, die "Schichten von Haut". Da lob ich mir doch jene Zeilen in "Aus den Halden der Nacht" und "Lichtwuchs". Nicht so abgebrochen und wieder zusammengesetzt wirkend, beobachten und erklären die auf die wesentliche Aussage reduzierten Worte, scheinbar so ganz nebenbei, die unsichtbaren Mechanismen dieser Welt und des Lebens.
Sekundenbilder, flüchtig und zeitlos, vermag Andreas Neeser einzufangen. Fast wirkt es wie Zauberei, jene unbegreiflichen Momente in Worte verwandeln zu können:
"... im fahleren Licht
bin ich nichts als mein dunkelstes Wort ."
("Drei Schwestern")
Es gehört viel dazu und vor allem die Fähigkeit, dem Moment nicht weh zu tun, ihn gar zu zerstören oder ihn einfach nur falsch zu verstehen.
Wir sehen so viel und doch sehen wir nichts. "Wie halten Fische die Luft an" kann uns dabei helfen, den Blick wieder zu schärfen, um hinter der gigantischen Kulisse wieder etwas zu erkennen. Ein Spaziergang im Winter beispielsweise, kann sich dramatischer gestalten, wenn man jenen Ententeich etwas genauer betrachtet:
"... das Eis wächst vom Rand her
wie Hunger zum Herz."
("Auf halbem Weg")
Aufregend ist es, auf eine "Warme Fährte" zu stoßen. Hier öffnen wenige, aber um so klarer und präzise geformten Worte das Tor zu einer unbekannten Zukunft, vor welcher man plötzlich keine Angst mehr zu haben scheint:
"Morgen, vielleicht
klopf ich die Gegenwart
leis aus der Sohle, vielleicht
trag ich sie fort."
Man kann nur achselzuckend das Weite suchen oder solche Bücher lieben. Dazwischen gibt es nichts. Man taucht hinab oder lässt sich treiben, in welche Richtung auch immer. Und manchmal hat man Glück und entdeckt sie: Worte, die fliegen können, aber keine Flügel brauchen. Grandios.
Und nun begebe ich mich wieder zu den "Schichten". Es kommt auf weitere Versuche an. Schließlich sind Rätsel alles, was uns noch bleibt.
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