Literatur

Wer mordet schon am Rhein?
Der kriminelle Freizeitführer:
11 Krimis und 125 Freitzeittipps


von Barbara Saladin, Nadine Buranaseda und Anne Griesser


284 Seiten
© 2016 - Gmeiner-Verlag GmbH
www.gmeiner-verlag.de
ISBN 978-3-8392-1967-6



Warum es am Rhein so schön ist? Die Antwort weiß jeder, der schon einmal eine Flusskreuzfahrt von Basel bis Amsterdam unternommen hat, oder zumindest einige der beliebten (und fast schon zu beliebten) Tourismusziele vom Rheinfall bis zum Rheingau und darüber hinaus besucht hat.

Die andere Seite der Medaille entwerfen die drei Autorinnen Barbara Saladin, Nadine Buranaseda und Anne Griesser mit ihren Geschichten, die sich jenseits aller Rheinromantik bewegen. Dies tun sie durchaus breit gefächert, denn von einem Fragezeichen, welches beispielsweise nach der Lektüre von "Peter und die Wölfe" bleibt, bis zur Auslösung von spontanen Lachanfällen in "Von Göttern und Kameraden" haben sie für Leserinnen und Leser auf ihrer Kreuzfahrt von Calanda bis Amsterdam einiges zu bieten.

Auch völlig unerwartete Überraschungen bieten ihre kriminalistischen Konzentrate, indem sie zum Beispiel eine völlige Umkehr der Erzählperspektive zulassen und vorführen, was eine ebenso weise wie "tierische" Bescheidenheit ausmacht. Grenzwertig werden allerdings Geschichten, in der die "MS Rheinperle" knapp an einer Katastrophe vorbeischrammt ("Herr Kloppstock sucht das Glück") und die Tragödie um "Emma".

In jedem Fall legen sie Wert auf eine genaue geografische Zuordnung ihrer Schauplätze und unterstreichen dies mit einer Zeichnung im Inhaltsverzeichnis sowie mit den genauen Angaben der jeweiligen Rheinkilometer in den Überschriften. Doch das ist nicht die einzige Zugabe dieser Kurzgeschichtensammlung, denn wie üblich befinden sich neben den 11 Kriminalgeschichten auch wieder 125 Freizeittipps, die in dieser Ausgabe erfreulich umfangreich gestaltet wurden.

Das motiviert nicht nur zur Teilnahme an einer entsprechenden Kreuzfahrt, sondern auch zur Mitnahme von "Wer mordet schon am Rhein?" und der Lektüre des mörderischen Freizeitführers auf einem sonnigen Oberdeck oder in einer gemütlichen Kabine. Das mag allemal unterhaltsamer sein, als die Teilnahme an einem "Captain's Dinner". Es sei denn, jemand lockert die gut bürgerliche Atmosphäre mit ein paar knackigen Chuck-Norris-Witzen auf ...

 

Thomas Lawall - Januar 2017

 

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