Literatur

Schwäbische Alb - Der Westen


von Notburg Geibel


192 Seiten
© 2011 - Gmeiner-Verlag GmbH
www.gmeiner-verlag.de
ISBN 978-3-8392-1983-6



Lieblingsplatz Nr. 53. Wir befinden uns im Gutsbezirk Münsingen. Der ehemalige Truppenübungsplatz im Münsinger Hardt befindet sich seit 1992 in Macht und Aufsicht der Schäfer. Im Auftrag der Landschaftspflege und mit bis zu 30.000 Schafen bringen sie Naturschutz und wirtschaftliche Interessen unter einen Hut. Notburg Geibel spricht eine Empfehlung für das Wandern in "unberührter Natur" auf dem "Maultaschenweg" aus.

In der Nr. 10 geht es einige hundert Höhenmeter auf einem Bergpfad durch das Hintelestal hinauf. Ihrem Ruf als "Raue Alb" macht die Schwäbische Alb hier alle Ehre, denn die Märzglöckchen pflegen hier mit einiger Verspätung mitunter erst im Mai zu blühen. Dann aber zu Tausenden. Auch hier gibt es Tipps für Wanderer, diesmal rund um Donautalgrund und Kolbinger Höhe, sowie den Hinweis auf das "absolute Muss", der Kolbinger Höhle, einem "unterirdischen Märchenpalast" ...

Die Schwäbische Alb hat in ihrer Bedeutung als ständig wachsende Ausflugs- und Ferienregion so manchem, der bisher nicht so genau hingeschaut hat, mehr zu bieten, als es der vielleicht etwas zu flüchtige Blick bisher zugelassen hat. Diese Bildungslücken zu schließen, hat sich Notburg Geibel auf den Weg durch die 200 Millionen Jahre alte Geschichte von "Europas größtem Jurassic-Park" gemacht.

Schon der Untertitel des Buches "Keltengold, Kässpätzle und andere Kultouren" lässt vermuten, dass es sich bei dem Buch keineswegs um einen trocken-sachlich formulierten Reiseführer handelt. Bereits das Inhaltsverzeichnis bestätigt derlei Vermutungen, denn Überschriften wie "Schwäbisch Sibirien war gestern", "Der Wächter mit der Wunderlampe" und "Kriminaltango mit Buttercreme" unterstreichen den locker-humorigen Akzent, mit dem die Autorin die gebotene Sachlichkeit unterlegen und auflockern möchte.

Fast lyrisch klingen dann die nicht weniger Neugier entfachenden Zeilen "Nur der Wind kennt das Ziel", "Ein Fingerzeig der Vergänglichkeit" oder "Alles beginnt mit einem langen Nichts". Man möchte sofort die Koffer packen, aber weniger um in der Ferne zu schweifen, sondern eher um all die Wunder vor der Haustüre im eigenen Land zu entdecken.

Obligatorische Ziele, wie beispielsweise die Burg Hohenzollern, erfahren ebenso Erwähnung wie die vielleicht weniger bekannten, dort "wo die Natur schmeckt und duftet". In jedem Fall versteht es Notburg Geibel, die lohnenden Aspekte ihrer 77 genannten Lieblingsplätze auf den Punkt herauszufiltern, wobei der eine oder andere kulinarische Tipp nicht fehlen darf.

Insgesamt hat "Schwäbische Alb - Der Westen" genau jenes "Mehr", das dem gemeinen Reiseführer fehlt. Beleuchtet wird das Wesentliche der Region, die für Ausflügler, Wanderer, Urlauber viel zu bieten hat, aber auch an "Freiraum für Individualisten" noch genug Potential besitzt.

 

Thomas Lawall - April 2017

 

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